Korkenknallen für die Birsstadt
Am Samstag feiert die Birsstadt die Auszeichnung mit dem Wakkerpreis 2024. Auf dem Domplatz in Arlesheim erwartet die Bevölkerung ein grosses Fest.
Der Schweizer Heimatschutz hat den Verein Birsstadt mit dem Wakkerpreis 2024 ausgezeichnet. Die Bevölkerung aller zehn Gemeinden ist eingeladen, diese Ehre am Samstag auf dem Domplatz Arlesheim an einem grossen Fest mit Marktständen für Geist und Gaumen sowie Konzertbühne zu feiern. Als Vorlauf des eigentlichen Festes hat sich das Organisationskomitee aber etwas Besonderes einfallen lassen: «Normalerweise geht der Wakkerpreis an eine Gemeinde, diesmal sind es aber deren zehn. Uns war es wichtig, dass alle Gemeinden irgendwie involviert sind, weshalb wir einen Sternmarsch organisiert haben», sagt Gelgia Herzog, Geschäftsführerin des Vereins Birsstadt. In jeder Gemeinde startet eine Gruppe und macht sich auf den Weg nach Arlesheim, wobei es unterwegs kurze Zwischenstationen «an Perlen der Birsstadt» gibt. Begleitet werden die Wandervögel von Gemeinderätinnen und Gemeinderäten aus den jeweiligen Gemeinden. Wer am Sternmarsch teilnimmt, bekommt einen Verpflegungsgutschein im Wert von zehn Franken geschenkt, der sich am Fest einlösen lässt.
Feier, Reden und Musik
Ab 15.45 Uhr marschieren die Delegationen mit den Gemeindefahnen auf dem Domplatz ein und schreiten zur Bühne. Die offizielle Preisübergabe um 16 Uhr wird durch den Musikverein Arlesheim und prominente Ansprachen begleitet – unter anderem werden Nationalratspräsident Eric Nussbaumer (SP), die Regierungsräte Isaac Reber (Grüne) und Remo Ankli (FDP) sowie der scheidende Reinacher Gemeindepräsident Melchior Buchs (FDP), der bis Ende Juni noch dem Verein Birsstadt vorsteht, Worte an die Bevölkerung richten. Danach startet der eigentliche Festbetrieb mit musikalischer Unterhaltung durch das Musikensemble Dúil mit Irish Folk, den Bo‑Katzmann-Chor Feelgood und die Schweizer Soulsängerin Nicole Bernegger mit Band.
Zusammenarbeit ausgezeichnet
«Wir haben noch nie in so kurzer Zeit ein so grosses Fest auf die Beine gestellt», sagt Gelgia Herzog begeistert. Für jede Gemeinde wurde eine verantwortliche Person bestimmt, wobei alle Gemeindeverwaltungen involviert sind. «Ich habe fast stündlich Kontakt zu jeder Gemeinde», sagt Herzog lachend. Alle hätten an einem Strang gezogen: «Das zeigt beispielhaft, wie gut die Zusammenarbeit funktioniert.»
Herzog zeigt sich stolz, dass der Verein Birsstadt mit der höchsten Schweizer Auszeichnung für eine hohe Baukultur ausgezeichnet wurde. «Wir erhalten Anrufe von Planungsbüros und Architekten aus der ganzen Schweiz, die sich die Birsstadt ansehen wollen.» Ob die Birsstadt in mittlerer Zukunft zu einer politischen Einheit, also zu einer einzigen Stadt vereinigt werde? «Das ist kein Thema. Wir wurden doch gerade wegen der Zusammenarbeit ausgezeichnet. Und auch der Freiwilligkeit wegen, die ein Verein mit sich bringt.»
20000 Franken für die weitere Entwicklung
Der Schweizer Heimatschutz hat eine Publikation mit Bildern, Interviews und Hintergrundinformationen, die es online zu bestellen und am Fest vom Samstag zu kaufen gibt, veröffentlicht. Zusätzlich lädt ein Faltblatt zu einem Spaziergang ein, auf dem an zehn Stationen wichtige Merkpunkte der Birsstadt erlebt werden können. Anstoss, den Wakkerpreis in die Region zu bringen, kam von der Sektion Basel-Landschaft des Schweizer Heimatschutzes aus. «Während drei Jahren haben wir verhandelt, um dieses Ziel zu erreichen», sagt deren Präsident Ruedi Riesen. Das Preisgeld von 20000 Franken soll in weitere Projekte zur Entwicklung der Birsstadt fliessen.