«Jetzt erscht rächt!» – So lautet das Motto der Reinacher Fasnacht 2014
Das Fasnnachtskomitee Reinach hat mit Rolf Siegenthaler einen neuen Obmann. Vor dem Blagettenfest hat sich das «Wochenblatt» mit dem in Reinach lebenden, verheirateten 38-jährigen Bauingenieur unterhalten.
Sieben Zeichner mit spitzem Stift haben am Blagettenwettbewerb für die Fasnacht 2014 teilgenommen. Für einmal setzte sich ein Reinacher durch – und zwar mit seinem Entwurf «Jetzt erscht rächt!» Das Motto habe nichts mit dem Wechsel an der Spitze des Reinacher Fasnachtskomitees zu tun, versichert Rolf Siegenthaler herzhaft lachend. Dazu gebe es einen viel gewichtigeren Grund!
Wochenblatt: Jetzt sind wir aber gespannt, Herr Siegenthaler!
Rolf Siegenthaler: Das Sujet thematisiert die Bauarbeiten an der Hauptstrasse. Ursprünglich sah es so aus, dass die Fasnacht deswegen verkleinert werden muss. Seit dem Spätsommer wissen wir aber, dass sie im gewohnten Rahmen stattfinden wird. Dafür sind wir sehr dankbar.
Es sind also keine Anpassungen nötig?
Rolf Siegenthaler: Das stimmt, abgesehen von allfälligen Bauabschrankungen, die es zu beachten gilt. Mehr Kummer bereitet uns die Dorfdekoration.
Wieso? Ist sie Ihnen etwa abhandengekommen?
Rolf Siegenthaler: Das nicht. Die Fasnachtspuppen wie die Girlanden liegen bereit. Das Problem ist, dass mit dem neuen Beleuchtungskonzept an der Hauptstrasse viele Kandelaber verschwunden sind, an denen wir diese aufhängen konnten.
«Abhanden»gekommen ist dem Komitee auch Obmann Urs Witta.
Rolf Siegenthaler: Urs kündete seinen Rücktritt nach der letzten Fasnacht an, daher hatten wir alle Zeit zum Reagieren. Wir bedauern seinen Entscheid, hat er doch den Neustart der Reinacher Fasnacht in den vergangenen fünf Jahren mit seinem grossen Engagement entscheidend geprägt. Er war das Beste, was Reinach passieren konnte! Er kniete sich voll in seine Aufgabe, hatte Ideen, riss mit, überzeugte und investierte viel Zeit und Kraft. Keiner von uns hätte das geschafft.
Wie definieren Sie Ihre Aufgabe als neuer Obmann?
Rolf Siegenthaler: Zunächst müssen Sie wissen, dass das Komitee als Team arbeitet. So ist klar, dass ich die Fasnacht nicht neu erfinden, sondern das Erreichte erhalten und mit dem Team weiterentwickeln möchte. In den vergangenen fünf Jahren etablierte sich unsere Fasnacht als attraktiver Anlass. Unser Ziel ist es, den Reinacher Fasnächtlern einen qualitativ guten Rahmen zu bieten.
Wie sieht das Komitee aus?
Rolf Siegenthaler: Neben Urs Witta sind auch Christian Neff und Tamara Senn zurückgetreten. Zu uns gestossen sind neu Désirée Lang und der Aescher Fasnachtsobmann Matthias Cueni. Mit Letzterem erhalten wir eine gute Verbindung zur Aescher Fasnacht. Weiter engagieren sich die bisherigen René Zenklusen als mein Stellvertreter, Roman Kilchherr als Kassier sowie Sarah Laukemann und Marc Galliath.
Auch Sie sind schon länger dabei?
Rolf Siegenthaler: Ja, ich bin seit vier Jahren Routenchef.
Was bedeutet Ihnen die Fasnacht?
Rolf Siegenthaler: Diese legten mir meine Eltern in die Wiege. Sie nahmen mich von Kindsbeinen an mit an die Fasnacht. Aktiver Fasnächtler wurde ich 1994. Damals stand ich mit zwei Kollegen beim Barfüsserplatz und wir beobachteten, wie von der Freien Strasse her ein mächtiges Schiff in die Streitgasse einbog. Wir sagten uns: Das können wir auch! Im folgenden Jahr waren wir mit unserem Wagen als «Die Behämmerte» erstmals an der Reinacher Fasnacht unterwegs. Aktiver Fasnächtler bin ich vorab in Reinach.
Fasnachtsauftakt mit Blagettenfest
Noch ist die Fasnachtsblagette das am besten gehütete Geheimnis von Reinach. Am Samstag aber wird es anlässlich des Blagettenfests 2014 gelüftet. Das Fest beginnt um 12 Uhr auf dem Platz vor dem Gemeindehaus. Um 13 Uhr treffen dort mit einem Sternmarsch die Reinacher Guggen ein. Danach wird die Blagette und ihr Gestalter vorgestellt.
Mit dem Kauf der Blagette unterstützt jeder die Reinacher Fasnacht, die am 27. Februar mit der Schulfasnacht startet. Am Freitagabend, 28. Februar geht das «Vorspiel» im Zelt auf dem Ernst Feigenwinter-Platz mit Auftritten von Guggen über die Bühne. Am Samstag, 1. März, zieht der Fasnachtszug durch das Dorfzentrum, gefolgt vom Guggenkonzert und der Beizenfasnacht.