Intelligentes Haus: Visionen für schlaues Wohnen vorgestellt
Der Hauseigentümerverein Reinach nahm seine Mitglieder mit auf eine Reise in die Zukunft und tauchte ein in die Welt der Erfinder von intelligenten Lösungen für Gebäudetechnik.
Bea Asper
Intelligente Lösungen nicht als Spielerei oder Luxus, sondern als Möglichkeit, bis ins hohe Alter in den eigenen vier Wänden zu bleiben», versprach Ingenieur Rolf Kistler von der Hochschule Luzern. Seine Vision: Eine Haustechnik, die auf Worte oder Gesten reagiert, also dass das Licht angeht, wenn man mit dem Haus spricht oder durch eine Handbewegung. «Und ein Haus, das merkt, wenn eine Person in Notlage geraten ist und Angehörige oder Nachbarn benachrichtigt mit einer Mitteilung auf deren Handy. So weit sei der technische Fortschritt derzeit noch nicht, räumte Kistler in seinem Referat vor den Mitgliedern des Hauseigentümervereins Reinach ein. «Doch wir arbeiten daran».
Kistler ist Projektleiter in der Schweizer Denkfabrik und dem Forschungszentrum für Gebäudeintelligenz. Was alles bereits möglich ist, könnten Interessierte im Modellhaus auf dem Campus besichtigen, informierte er. Ein wichtiger Teil seiner Arbeit sei auch das Verknüpfen, so gebe es verschiedene Anbieter, die jeweils an technischen Verbesserungen feilen, doch Einzellösungen verkaufen. Was es letztlich brauche, sei die perfekte Vernetzung der vielen, kleinen «Computergehirne» sowie die Vereinfachung in der Bedienung aber auch in der Wartung, meinte Kistler. So soll der Hausbesitzer auch eigenhändig in die automatische Steuerung eingreifen, also z. B. die Storen selbst öffnen können, wenn diese wegen zuviel Sonne sich automatisch schliessen.
Er setzt Spielereien auch Grenzen: «Künstliche Intelligenz, Smartphone, Smarthome, Smartcity, Smartworld: Es wird immer auch intelligente Bewohner benötigen, und manchmal ist weniger mehr. Es muss wirklich Sinn machen. Wir sind hier den Visionen gegenüber durchaus auch kritisch eingestellt», betonte der Ingenieur. Auf die Frage aus dem Publikum, ob das Haus der Zukunft nicht auch mit dem Datenschutz in Konflikt kommen könnte, meinte Kistler, dass man eigentlich heute schon sehr gläsern lebe, vor allem durch auf dem Handy oder Kundenkarten gespeicherte Daten, die man freiwillig bekannt gebe. Aus dem Publikum kam die humorige Anregung, dass man sich ein Telefon wünsche, das einem vor lästigen Verkäufern warne.
Beitragserhöhung
Die drei Dutzend Mitglieder, die letzten Donnerstag an der Generalversammlung des HEV Reinach teilnahmen, hatten einen Entscheid zur finanziellen Zukunft ihrer Interessensorganisation zu fällen. Der Vorstand hatte beantragt, die Mitgliederbeiträge ab 2016 von 65 auf 80 Franken für Einfamilienhäuser und von 120 auf 135 Franken für Mehrfamilienhäuser zu erhöhen, und bekam von der Mehrheit grünes Licht. Die erlittenen Verluste in den letzten Jahresrechnungen von knapp 500 bis 1200 Franken seien die einen Gründe für den Anstieg, die von den Delegierten beschlossene Erhöhung der Abgaben an den kantonalen, respektive nationalen Verband die andern, informierten Kassier Jonas Hänggi und Präsident Thierry Bloch.
Mit Verweis auf die umfangreiche (Rechts-)Beratung und Vergünstigungen, von denen die Mitglieder profitieren sowie auf die immer wichtiger werdende politische Arbeit, die der HEV leiste, sei die Mitgliedschaft nach wie vor eine sehr günstige Rundum-Versicherug zum Grundeigentumschutz, so Bloch. Die letzte Beitragserhöhung liege zehn Jahre zurück.