«Hier werden so viele positive Emotionen gelebt»

Ein Kindertraum wird wahr: Junge Menschen entdecken im Zirkus Robiano auf einer zweiwöchigen Tournee das Leben in der Manege. Auch in Reinach konnten die jungen Artisten begeistern.

Jugendzirkus Robiano: Zwei Artisten halten die Balance auf dem Rad.  Foto: Christian Jaeggi
Jugendzirkus Robiano: Zwei Artisten halten die Balance auf dem Rad. Foto: Christian Jaeggi

Bea Asper

Es funktioniert wunderbar», sagt Jonas Schaller (21) vom Leitungsteam des Jugendzirkus Robiano zum Thema Nachtruhe. Im Wagen zu übernachten, wie eine Zirkusfamilie zu leben: das gehört für die zwei Dutzend 10- bis 17-jährige Mädchen und Jungs dazu, wenn sie im Jugendzirkus Robiano auftreten wollen. «Nebst den Kunststücken, die man lernt, macht das Zusammensein so viel Spass», erzählt Anouk Stahlberger (12). Dshamiljo Holzapfel (14) kann ihr nur beipflichten. Er möchte das Zirkusleben nicht missen und weiss noch genau, wie sehr er sich über die Zusage freute, als Artist mittun zu können. «Besondere Auswahlkriterien gibt es nicht», führt Schaller aus. «Ausschlaggebend ist ein persönliches Motivationsschreiben, mit welchem die Jugendlichen überzeugend darstellen, dass sie mit Herzblut dabei sein wollen und den zeitlichen Aufwand auf sich nehmen können. Doch weil mehr Bewerbungen eingehen als freie Plätze zu Verfügung stehen, müssen wir leider viele Absagen erteilen.»

Wegweisende Erfahrungen
Anouk und Dshamiljo kommen aus der Zirkusmanege und ihr Glanz in den Augen verrät die Freude über den Applaus des Publikums. Zusammen mit ihren Artistenkollegen zeigten sie am Montag und Dienstag auch in Reinach einmal mehr, dass der Jugendzirkus die Messlatte hoch angesetzt hat: Ob beim Seiltanz, am Trapez, an der Stange auf dem Einrad, beim Jonglieren oder als Clown versetzten die Akrobaten die Zuschauer mit atemberaubenden Kunststücken in Staunen. Eine passende Rahmengeschichte hält darüber hinaus die einzelnen Nummern zusammen.

In all dem steckt hartes Training, mindestens einmal die Woche, jedes zweite Wochenende sowie während eines zehntägigen Aufenthalts im Trainingszelt in Arlesheim. Hin und wieder ergibt es sich, dass die Heranwachsenden im Robiano Inspiration finden, sich beruflich in Richtung Artist, Comedy, Tanzen oder Schauspielerei zu entwickeln, erklärt Schaller. Er selbst hat hinter der Bühne sein Talent entdeckt und macht nun eine Ausbildung zum Veranstaltungstechniker. «Doch auch ohne Sprungbrettfunktion ist Robiano wegweisend», hebt Schaller hervor. «Hier werden so viele positive Emotionen gelebt und man entwickelt grossen Spass an körperlichem und mentalem Einsatz. Der Lohn ist Zufriedenheit, Freude und Zuspruch.»

Der Jugendzirkus Robiano gibt es seit 28 Jahren. Er wird getragen von einem Leitungsteam, einem Vorstand und Helfern – alle ehrenamtlich tätig. Die zweiwöchige Tournee von Zug über den Aargau in die beiden Basel geht heute (14 und 20 Uhr) in Oberwil zu Ende. «Doch», so verspricht Schaller, «im April geht es weiter mit den Proben für die nächste Zirkus-Geschichte».

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