Hallenbad-Frage: Jetzt gibt die Reinacher Bevölkerung die Antwort

Neben dem Buechloch-Areal kommt am 18. Mai auch die Hallenbad-Initiative zur Abstimmung. Seit Jahren schon ein Thema schlagen die Wellen auch heute noch hoch.

Gedecktes Wasser für die Region? Ein Hallenbad mit einem 50-Meter-Becken wie hier in Locarno fordern die Initianten.  Foto: ZVG/WAGO Contact SA
Gedecktes Wasser für die Region? Ein Hallenbad mit einem 50-Meter-Becken wie hier in Locarno fordern die Initianten. Foto: ZVG/WAGO Contact SA

Die Würfel scheinen schon lange gefallen zu sein: Sowohl Gemeinde- als auch Einwohnerrat haben sich in der Vergangenheit gegen ein Hallenbad in Reinach ausgesprochen und das Thema von der Agenda getilgt. Doch nun kommt eine entsprechende Initiative vors Volk. Beat Böhlen und Marie-Therese Müller vom Initiativkomitee (beide BDP) erhoffen sich vom Urnengang eine deutliche Veränderung der Ausgangslage. «Die Idee vom Hallenbad ist relativ alt», berichtete Müller Anfang Jahr in einer Sendung des Gemeinde-TV. Mit der Volksabstimmung soll nun erreicht werden, dass «die Reinacher einmal selbst Stellung nehmen können, ob sie ein Hallenbad wünschen oder nicht».


Die Finanzen

Das hätte Konsequenzen. Dann nämlich wäre die Gemeinde verpflichtet, das Projekt konkret abzuklären, was sie bis heute ablehnt. Ein wichtiger Grund dafür sind die Finanzen: «Wir alle wissen, dass ein Hallenbad eine riesige Investition bedeutet und grosse Unterhaltsbeiträge nach sich ziehen wird», erklärt FDP-Präsidentin Gerda Massüger. Aus Sicht der FDP mache es keinen Sinn, Abklärungen zu tätigen, wenn im Vorhinein schon klar sei, dass Reinach andere Prioritäten setzen müsse. «Beispielsweise in die Schulen», so Massüger. Ins selbe Horn stösst auch SVP-Präsidentin Caroline Mall: «In der Wahlempfehlung ist das Projekt zwar gut aufgegleist und ich kann das Anliegen gut verstehen.» Aber: «Besonders die wiederkehrenden Kosten würden der Gemeinde auf Dauer das Genick brechen.» Diese Kosten sieht auch SP-Co-Präsident Markus Huber als problematisch an. Und Grünen-Chef Stefan Huber. Und eigentlich auch CVP-Präsident Denis von Sury.


Die Chancen

Eigentlich, weil von Sury zwar die Kosten kritisch einschätzt («Die Finanzierung beschäftigt die Mitglieder»), jedoch es jedem einzelnen CVP-Mitglied überlässt, wie es sich entscheidet: «Bei uns sind verschiedene Meinungen vertreten und wir haben keine klare Linie oder Abstimmungsempfehlung definiert.» Das hat dafür jemand anderes getan, nämlich die BDP, die geschlossen hinter der Initiative steht. Präsident Christoph Wyttenbach: «Bis jetzt war das Thema noch nie vor dem Volk. Mit einem konkreten Projekt sehen wir viel mehr Chancen.» Natürlich weiss auch Wyttenbach um die Kosten, doch: «Die müssen erst einmal seriös eruiert werden.» Dass die Hallenbadsituation bereits mehrmals im Auftrag des Einwohnerrates gründlich mit einer Machbarkeitsstudie abgeklärt wurde (Stefan Huber), will man bei der BDP nicht gelten lassen. Beat Böhlen: «Erst mit einem Projekt kann der Abstimmende entscheiden.» Und: «Nur mit einem guten Projekt können Investoren und Banken gewonnen werden.»


Das Projekt

Schwimmen, so der parteiübergreifende Konsens, ist gesund und macht Freude. Doch während die einen meinen, es gäbe in den umliegenden Ortschaften bereits genügend Hallenbäder, kommt die Initiative Pro Hallenbad zu dem Schluss, dem sei eben gerade nicht so. Und das, obwohl «in Umfragen ein markantes Bedürfnis der Reinacher Bevölkerung nach ganzjährigem Schwimmen festgestellt» wurde. Um dieses zu realisieren, setzen sich Beat Böhlen und die BDP für ein Hallenbad am Gartenbad ein. Das bringe Synergien und spare Kosten, die für die geplante Sanierung des Gartenbads in Höhe von 11 bis 13 Millionen Franken laut Pro Hallenbad extrem teuer ausfallen würden. Aber noch ist es nicht so weit. Denn am 18. Mai geht es noch nicht direkt um ein Hallenbad, sondern allein darum, ob es als Projekt abgeklärt werden soll – oder nicht.

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