Grosses Fest im Jugendhaus: Pfadfinder feiern ihren Siebzigsten
Die Pfadi Angenstein hat Geburtstag. Am Samstag lädt sie deshalb zu einem Fest im Jugendhaus Palais Noir ein.
Pfadfinder wissen, wie man gemeinsam etwas Grosses auf die Beine stellt. Das Jubiläumsfest zum 70‑jährigen Bestehen der Pfadi Angenstein, das am Samstag ab 14 Uhr rund um das Jugendhaus Palais Noir stattfindet, verspricht ein Anlass zu werden, der nichts zu wünschen übriglässt: Neben allerlei Angeboten wie Essständen, Bar, Spielecke, Hüpfburg, Postenlauf oder Ehemaligen-Apéro wird der Reinacher Zauberkünstler Omini – einst selbst Leiter in der Pfadi – mit einem Auftritt die Gäste verzaubern. Der Künstler – mit bürgerlichem Namen Dominik Golaszewski – bringt viel Erfahrung mit, er ist unter anderem Mitbegründer der Zauberschule Basel. Musikalisch für Unterhaltung sorgen drei Bands: Area One Eleven, eine Schülerband aus dem Umfeld der Pfadi Angenstein, Recall, drei Eltern von Pfadfindern, die gemeinsam musizieren, und Florias, eine Newcomer-Band, welche bereits am Gurten-Festival in Bern zu sehen war – auch diese Formation ist über Umwege mit der Pfadi Angenstein verbandelt. Die Bands spielen Pop, Funk, Rock und Indie-Rock. Ab 22 Uhr läuft eine Disco mit DJ in den Innenräumen des Jugendhauses.
Unter freiem Himmel
Die in Aesch beheimatete Pfadi Angenstein umfasst aktuell 140 aktive Mitglieder: «Unser Einzugsgebiet ist Reinach und Aesch, es sind aber auch Kinder und Jugendliche aus umliegenden Gemeinden dabei», sagt Khaila Vecchi. Sie ist Abteilungsleiterin bei der Pfadi und gehört dem Organisationskomitee des Jubiläumsfestes an. Was die Pfadi Angenstein auszeichnet? «Wie die Pfadi im Allgemeinen sind auch wir offen für alle Kinder, unabhängig von Herkunft oder Religion.» Die Pfadi sei ein Ausgleich in einer Welt, «in der vieles nur noch online stattfindet», so Vecchi. Entsprechend stehen bei den Pfadfindern Aktivitäten unter freiem Himmel im Zentrum – dies auch im Winter oder bei schlechtem Wetter. Eine Mitgliedschaft bei der Pfadi sei nicht zwangsläufig mit Verpflichtungen verbunden, aber: «Viele verspüren den Ansporn, einmal selbst Verantwortung zu übernehmen, etwa als Abteilungsleiter.» Naturnahe Erlebnisse und eine ganzheitliche Förderung der Jugend – mit diesem Leitgedanken wurde die Pfadfinderbewegung 1907 gegründet. Weltweit gehören dieser Bewegung etwa 25 Millionen Mitglieder an.
Schule fürs Leben
Die 27‑jährige Khaila Vecchi ist seit 2003 bei der Pfadi, seit vier Jahren Abteilungsleiterin: «Ich konnte sehr viel lernen, früh Verantwortung übernehmen, ein Team führen. Diese Dinge kommen mir auch im Berufsleben zugute», sagt die studierte Sportwissenschaftlerin, die heute als Polizistin arbeitet. Zur Bildung in der Pfadi gehöre auch das Konfliktmanagement, allerdings: «Bei uns läuft alles gut, alle sind motiviert und es gibt kaum Konflikte.» Auf welche Kinder die Pfadi anziehend wirke? Wo es Nachholbedarf gebe? «Grundsätzlich sind wir querbeet aufgestellt. Kinder aus anderen Nationen kommen vielleicht etwas weniger.»