Etwas Hollywood-Glamour für die «Schellen-Ursli»-Stargäste

Am letzten Freitag besuchten fünf Stargäste aus der Schellen-Ursli-Crew den Eröffnungsabend der 22. Open-Air-Filmtage Reinach. Die Aufführung verzeichnete mit über 800 Menschen einen Zuschauerrekord.

Fühlten sich in Reinach pudelwohl: Leonardo Nigro (Armon), Laurin Michael (Roman), Julia Jeker (Seraina), Ditti Brook, Jonas Hartmann (Ursli) (v. l.).
Fühlten sich in Reinach pudelwohl: Leonardo Nigro (Armon), Laurin Michael (Roman), Julia Jeker (Seraina), Ditti Brook, Jonas Hartmann (Ursli) (v. l.).

Thomas Brunnschweiler

Milde Temperaturen und ein Riesenandrang herrschten am Freitagabend auf dem Platz beim Bildungszentrum kvBL. Nachdem die Chalandamarz-Klänge der Baselbieter Fluhtreichler verklungen waren, gratulierte Gemeinderat Melchior Buchs den Organisatoren zu ihrem «glücklichen Händchen». Danach entstiegen unter der Moderation von Vereinspräsident Alex Strohm – ganz Hollywood-würdig – die fünf Stargäste vor der Leinwand je einer Edellimousine und wurden frenetisch empfangen. Der Mundart-Musiker Marco Kunz meldete sich per aufgezeichnetem Skipe-Interview und Filmproduzent Ditti Brook begrüsste zur Erheiterung das Publikum mit «liebi Riechemer».

Zwei Stunden beste Unterhaltung

Da das Buch von Selina Chönz und Alois Carigiet für einen abendfüllenden Film zu wenig hergab, wurde die Handlung um einige Motive erweitert. Bis man im rothaarigen, unsympathischen Bürgermeister Armon den Stargast Leonardo Nigro erkannte, verging einige Zeit. Nigro musste sich für die Rolle ein paar Kilos anfuttern. Es gab einige Schrecksekunden und genauso viele laute Reaktionen im Publikum. Wohl bei allen löste der Wolf Erstaunen aus, mit dem Jonas Hartmann (Ursli) verblüffend vertraut umging. Julia Jeker überzeugte als Seraina und Laurin Michael war als Roman zu identifizieren. Xavier Koller ist mit diesem Film etwas Erstaunliches gelungen: Er erzählt die Geschichte vom Schellen-Ursli neu und vermag damit Gross und Klein zwei Stunden lang glänzend zu unterhalten.

Interessante Zusatzinformationen

Nach dem Schlussapplaus interviewte Alex Strohm den Produzenten Ditti Brook und die vier Schauspieler. Die Zuschauer erfuhren, dass der zahme Wolf bereits in «Der mit dem Wolf tanzt» mitspielte und die Ohrfeigen für Roman (Laurin Michael) eine echte Herausforderung darstellten. Brook, der 13 Jahre an dem Projekt gearbeitet hat, erzählte von den Höhen und Tiefen des Unternehmens und rief Roger Meier nach vorne, der wesentlich zum Gelingen des Films beitrug. Auf jeden Fall war die Anwesenheit der fünf Gäste keine Alibiübung, sondern brachte wesentliche Erkenntnisse zu einem Film, der «mit Herz und Leidenschaft» (Brook) gedreht worden ist. «So viel Rummel um den Film und uns habe ich noch nie erlebt», sagte Hauptdarsteller Jonas Hartmann, der mit den andern auf unzähligen Selfies verewigt wurde.

Da es am Samstag vor «The Danish Girl» geregnet hatten, kamen nur 150– 200 Personen. Das waren immer noch mehr als an vergleichbaren früheren regnerischen Abenden. Das Interview mit Nebendarsteller Sebastian Koch gewährte Einblicke hinter die Kulissen. Nachdem die Verpflegungsstände am Freitag überrannt worden waren, war man samstags mit genügend Fleischbällchen mit dänischem Kartoffelsalat gewappnet. Am nächsten Freitag und Samstag werden die beiden letzten Filme gezeigt.

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