«Es war für mich selber erstaunlich, so weit zu springen»
Für ihren Heimclub hat Marina Zanoni einen Vereinsrekord aufgestellt. Nun tritt sie an den Schweizer Meisterschaften an.
Die 18-jährige Reinacherin Marina Zanoni gehört in der Schweiz wohl zu den besten Leichtathletinnen ihrer Alterskategorie. Für ihren Heimclub LC Therwil hatte sie neulich den Vereinsrekord im Weitsprung auf 5,73 Meter und im Hochsprung auf 1,70 Meter verbessert und damit eine beachtliche Leistung hingelegt. Vor allem, wenn man bedenkt, dass der Weltrekord im Weitsprung mit 7,52 Metern bei den Frauen nicht in allzu weiter Ferne liegt: «Es war für mich selber erstaunlich, so weit zu springen», sagt sie rückblickend.
Jetzt trainiert sie fleissig, um an den Schweizer Meisterschaften, die in Magglingen am bevorstehenden Wochenende starten, eine gute Figur zu machen: «Es wäre natürlich schön, auf dem Podest zu stehen», sagt sie strahlend und fügt hinzu: «Leicht ist es nicht, aber durchaus zu schaffen.» An sportlichem Selbstbewusstsein mangelt es der eher zierlich wirkenden jungen Frau nicht und dazu passend meint sie: «Mein Ziel ist es natürlich, international durchzustarten.» Ihr sportlicher Schwerpunkt bildet der Siebenkampf, eine olympische Leichtathletikdisziplin der Frauen, welche die Unterdisziplinen 100-Meter-Hürdenlauf, Hochsprung, Kugelstossen, 200-Meterlauf, Weitsprung, Speerwurf und 800-Meterlauf umfasst. «Am meisten Mühe bereitet mir in den Trainings noch der 800-Meter-Lauf. Aber es kommt langsam.» Dank ihrer Trainerin und auch der Unterstützung ihres Freundes- und Familienkreises habe sie bisher nie grössere Zweifel oder Rückschläge erfahren müssen: «Meine Trainerin sagt mir, wenn es besser ist, mal eine Pause zu machen.»
Pendeln zwischen Training und Schule
Für ihr sportliches Weiterkommen legt sie sich heftig ins Zeug: «Mein Leben besteht aus Schule und Sport», sagt die Schülerin, die am Gymnasium Liestal eine Sportfachklasse besucht. Pro Woche absolviert sie sieben Trainingseinheiten, Mittwoch und Sonntag sind Ruhetage, weshalb sie am Dienstag und Donnerstag jeweils zweimal Gas geben muss: «An solchen Tagen gehe ich morgens zuerst in die Schule, dann ins Training in die Schützenmatte, dann wieder zurück nach Liestal und am Abend ins Training nach Therwil. Da bin ich viel unterwegs», sagt sie lachend.
Schon als Kind war Marina Zanoni von Sport fasziniert und besuchte in Basel und Lausen das vom Sportamt Baselland organisierte «Talent Eye», bei dem Kinder verschiedene Sportarten ausprobieren können. So fand sie den Weg in den LC Therwil, der nicht nur ihrer sportlichen Karriere das Fundament bereitete, sondern auch die Chance bot, Freundschaften mit Menschen knüpfen, die ihr Interesse an Sport teilen: «Neben dem Training hat auch der soziale Aspekt, das gemeinsame Erleben und Weiterkommen, Platz.»
Erholung in Reinach
Ihr Leben abseits des Sports hat Marina Zanoni mit ihren Eltern und einer Schwester in Reinach verbracht: «Ich ging hier neun Jahre zur Schule und manchmal fühlt es sich an, als würde man alle kennen», scherzt sie. Dann und wann, wenn sie sich gerade nicht sportlich betätigt oder sie Schulbank drückt, nimmt sie sich Zeit für einen Spielabend mit Kolleginnen oder auch einfach, um sich in den eigenen vier Wänden zu erholen.