Es ist Reinacher Fasnacht und alle kommen hin
69 Formationen, 1500 Aktive und frühlingshaftes Wetter machten den Reinacher Umzug zu einem schönen Ereignis für jung und alt. Die Themen reichten von Klimawandel bis zu Frauenfussball.
Auch in Reinach fand am vergangenen Samstagnachmittag der Fasnachtsumzug statt. Viele Guggen und Cliquen aus Basel kommen gerne in die Stadt vor der Stadt, um sich die Wartezeit auf ihre «Drey scheenschte Dääg» zu versüssen — so etwa die Guggemuusig Kilts oder die Basler Stechelbeeri. Selbstverständlich waren auch Nachbargemeinden mit ihren Fasnächtlern vertreten. Damit war der Umzug mit seinen 69 Formationen und 1500 Aktiven alles andere als eine Nabelschau, sondern ein Fasnachtsfest mit regionaler Aussstrahlungskraft.
Das Fasnachtsmotto «Bhaltse» nahmen sich einige Fasnächtler zu Herzen, so waren viele klassische Waggislarven zu sehen. Mit dem Sujet wollte das Fasnachtskomitée dazu anhalten, die hiesigen Traditionen zu achten, damit die Fasnacht nicht zu einem x-beliebigen Event verkommt. «Zrugg zu de Wurzle» war sowohl bei Die Gschrubte wie auch bei den Arroganti Gsindel das Motto.
Klima und Wahlen
Fasnacht wäre aber nicht Fasnacht, würde sie aktuelle Themen nicht auf die Schippe nehmen. Beliebt war heuer natürlich der Klimawandel: Einige Gruppen machten sich über die Endzeitstimmung, die viele Klimaaktivisten ihrer Meinung nach verbreiten, lustig. Eingehend beschäftigte sich die Reinacher Clique Die Zämmegwirflete mit dem Thema: «Mängi Lüt düen hüt sage, der Wält hets letschte Stündli gschlage, aber nid s Klima wird wüescht, dasch Drägg, D Politigg nimmt mir mi Rööhrli ewägg.» Aber auch viele andere Themen hatten Platz: Mit Frauenfussball beschäftigten sich die Reinacher Räpplischlänzer, wobei sie als sympathische Damen verkleidet daherkamen. Weitere Themen waren die Plakatflut im Vorfeld der Wahlen, Elektromobilität oder die Verlegung des Rettungsdienstes Nordwestschweiz von Dornach nach Reinach.