Eine alte Handwerkskunst, die einst sehr wichtig war
Die Einwohnerratsmit- glieder krempelten beim jährlichen Bummel buchstäblich die Ärmel hoch.
Der traditionelle Einwohnerratsbummel führte die Reinacher Parlamentarierinnen und Parlamentarier am vergangenen Samstag in die Basler Papiermühle, genauer in die Gallicianmühle, einem Gebäude aus dem 15. Jahrhundert im historisch bedeutsamen Quartier St.Alban. Mit seinen 1200 Quadratmetern bot das Museum vertiefte Einblicke in die faszinierende Welt des einst so wichtigen Rohstoffs für Dichter oder Buchhalter. Als eines von wenigen Museen in Europa pflegt und bewahrt die Papiermühle historische Techniken, fertigt daraus Papier für den Verkauf und bietet zudem integrative Arbeitsplätze an. Auf dem zweistündigen Rundgang am Samstagnachmittag liess sich die alte Handwerkskunst des Papierschöpfens hautnah miterleben und einige Politiker – von SP bis SVP – scheuten nicht davor zurück, sich in der milchigen Lauge, aus der schlussendlich das Papier gewonnen wird, die Hände schmutzig zu machen.
Vertreter aller Parteien
Sogar Csaba Zvekan (SVP), der als einziger mit Krawatte zum Rundgang kam, war sich nicht zu schade und krempelte fürs Papierschöpfen die Ärmel hoch – was dann natürlich seine tätowierten Unterarme sichtbar machte. Auch junge Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten traten ans Becken und handfertigten sich ihr eigenes Stück Papier – etwas im Hintergrund hielt sich von dieser Seite alt Einwohnerrat Ruedi Mäder, der gewissermassen als Gast zum Bummeln gekommen war, nachdem der Spass letztens ins Coronajahr gefallen war. Nach dem Rundgang und einem Apéro pilgerten die Einwohnerrätinnen, Einwohnerräte und Vertreter des Gemeinderates nach Dornach zum gemeinsamen Abendessen.
Geselligkeit wichtig
Nachdem der Einwohnerratsbummel im vergangenen Jahr aus bekannten Gründen nicht hatte stattfinden können, war es Einwohnerratspräsident Urs Künti (CVP) ein Anliegen, diesen in seinem Amtsjahr wenn immer möglich durchzuführen, wie er an einer Einwohnerratssitzung betonte. Geselligkeit sei wichtig. Und dem «Wochenblatt» sagte er im Sommer: «Ich freue mich, wenn bald wieder Anlässe stattfinden können.» Sein Wunsch ging in Erfüllung.