Ein Präsident mit Visionen

Bei seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause wählte der Einwohnerrat Eric Urban zum neuen Präsidenten. Sieben Fragen an den höchsten Reinacher.

Sportarena beim Fiechten-Schulhaus: Für Einwohnerratspräsident Eric Urban ein anstrebenswertes Ziel.  Foto: Axel Mannigel
Sportarena beim Fiechten-Schulhaus: Für Einwohnerratspräsident Eric Urban ein anstrebenswertes Ziel. Foto: Axel Mannigel

Axel Mannigel

Wochenblatt: Herr Urban, Sie sind mit 28 von möglichen 32 Stimmen zum neuen Einwohnerratspräsidenten gewählt worden. Wie bewerten Sie dieses Ergebnis?
Eric Urban: Ich finde, das ist ein gutes Resultat. Ich bin zufrieden. Das Ergebnis ist insofern etwas relativ, da nur 32 von 40 Einwohnerräten anwesend waren. Klar könnte man sich fragen, wer sich enthalten hat, denn ich komme mit allen gut aus. Es herrscht ein gutes Klima im Einwohnerrat.

Gehen wir ein paar Jahre zurück. Seit wann sind Sie politisch aktiv und seit wann im Einwohnerrat?
Eric Urban: Ich bin 2008 in die SVP eingetreten und ein halbes Jahr später in den Einwohnerrat gewählt worden. Ausschlaggebend für mein politisches Engagement war eine ungerechte Behandlung seitens der Technischen Verwaltung in Reinach. Mir ist die Gleichbehandlung aller sehr wichtig und ich setze mich engagiert für die Einhaltung von Rechten und Gesetzen ein. Darüber hinaus bin ich mit Reinach tief verbunden und spürte den Wunsch, mich für die Gemeinde einzusetzen.

Warum haben Sie sich für die SVP entschieden?
Eric Urban: Die SVP hat sich damals am deutlichsten gegen einen Beitritt zur EU positioniert. Das war und ist mir wichtig. Ausserdem ist es eine Partei, die sehr haushälterisch aufs Geld schaut. Ein weiterer Pluspunkt ist die Haltung in der aktuellen kantonalen Fusionsdebatte. Da setzt sich die SVP für eine klare Trennung ein. Sehr schade ist, dass die SVP immer wieder auf Ausländerthemen reduziert wird.

Nun sind Sie Einwohnerratspräsident. Was sind Ihre Themen, was liegt Ihnen am Herzen?
Eric Urban: Nun, das Wichtigste ist erst mal, dass ich meine Sitzungen sauber durchbringe (lacht). Das möchte ich mit einer gewissen Souveränität erledigen und alle gerecht behandeln. Ein grosses Anliegen ist für mich auch das Schulraumkonzept. Ich bin selbst Schüler im Lochacker und Surbaum gewesen. Zudem habe ich die Vision einer Sportarena beim Fiechten-Schulhaus. Nebst einer neuen Heimat für den Fussballclub sehe ich eine Curlinghalle sowie eine 3-fach-Turnhalle. Sport verbindet die Menschen und hält uns fit. Es bietet sich zudem die Gelegenheit, Reinach auch über die Gemeindegrenze bekannt zu machen.

Was ist Ihnen für Reinach wichtig?
Eric Urban: Dass unser Dorf, unsere Stadt vor der Stadt, lebenswert bleibt. Ich komme immer wieder gerne nach Hause. Mein Ziel ist es, dass es auch allen anderen Einwohner so geht. Reinach ist grün, nah an Basel, gut mit dem Tram verbunden– hier ist attraktiver Wohnraum. Das Dorf muss nicht grösser werden, aber es kann noch an Qualität gewinnen. Zum Beispiel mit einer Sportarena.

Einwohnerratspräsident muss ja nicht das Ende Ihrer politischen Karriere sein. Haben Sie noch weitere Ambitionen?
Eric Urban: Nein, gar nicht. Mein Maximalziel war es, in den Einwohnerrat gewählt zu werden und dort etwas zu bewirken. Das habe ich nun als Präsident schon getoppt. Weiter muss es für mich nicht gehen. Das Architekturbüro, dass ich zusammen mit meinem Geschäftspartner Angelo Geniale führe, ist recht erfolgreich und wir haben jede Menge zu tun.

Wenn Sie nicht in der Politik unterwegs sind und gerade keine Häuser entwerfen – was macht Eric Urban privat?
Eric Urban: Wenn ich sportlich aktiv bin, spiele ich Curling oder Golf. Passiv begeistert mich der FC Basel und ich bin jetzt schon gespannt auf die nächste Saison. Endlich wieder Fussball. Mich interessieren fremde Länder, die ich so oft wie möglich bereise. Und sonst bin ich einfach gerne daheim. Womit wir wieder in Reinach sind …

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