Ein Festival, das Spass macht und anspornt

Am Wochenende fand in der Weiermatthalle und in der Aula Bachmatten erstmals das Ensemble-Festival der Musikschule Reinach statt. Es war eine aufschlussreiche Tour d’horizon des Musikschaffens von über 20 Ensembles.

Spielten Carl Maria von Weber und Mozart: Das Hornensemble unter der Leitung von Heiner Krause.  Foto: Thomas Brunnschweiler
Spielten Carl Maria von Weber und Mozart: Das Hornensemble unter der Leitung von Heiner Krause. Foto: Thomas Brunnschweiler

Thomas Brunnschweiler

Die Sonntagsmatinée in der Aula Bachmatt zog eine Menge Zuhörerinnen und Zuhörer an, in erster Linie die Familien der Jugendlichen, die musizierten. Es war die dritte und letzte Veranstaltung des Festivals, die den Ensembles der einzelnen Instrumentengruppen gewidmet war. Vom Hornensemble bis zum Konzertchor war fast alles vertreten, was Klänge zu produzieren weiss. Das Blockflötenensemble überzeugte mit einem homogenen Stück von Purcell und widerlegte das Vorurteil, die Blockflöte sei ein langweiliges Instrument. Für die Streicher, die sich ambitionierte Ziele gesteckt hatten, war es aufgrund des nicht «wohltemperierten» Instruments schwieriger, immer die richtigen Töne zu treffen. Aber es ging bei diesem Konzert nicht um eine Leistungsschau oder um Perfektion, sondern um die Freude am Mitmachen und um die Möglichkeit, seinen Horizont zu erweitern.

Das Ensemblespiel ist wichtig
Schon am Samstag hatten zwei Konzerte stattgefunden. Unter dem Motto «Filmreise» musizierten in der Weiermatthalle das Blasorchester, das Regio Orchester und die Beginnerbands I und II. Gemeinderätin Béatrix von Sury d’Aspremont, die für die Musikschule zuständig ist, liess es sich nicht nehmen, persönlich ein Grusswort zu sprechen. Der Abend gehörte den Bands, die Cover-Versionen berühmter Pop-Stücke spielten. Es musizierten die Saxastischen4, das Posaunenquartett, Kaila Kalamba und Daily Mail. Insgesamt waren am Festival über 20 Ensembles beteiligt. Für Franco Tosi, den Leiter der Musikschule, gibt es mehrere Beweggründe für den Event. «In erster Linie möchten wir möglichst viele Kinder in Ensembles spielen lassen», so Tosi. «Und seit einem Gemeindebeschluss von 2008 dürfen Kinder, die ein Instrument lernen, auch gratis in einem Ensemble mitspielen.»

Freude am Gemeinschaftserlebnis
Tatsächlich spielen 307 der insgesamt 660 Instrumentalschülerinnen und -schüler in einem Ensemble mit. «Wenn Kinder in einem Ensemble spielen, überwinden sie auch die Krise besser, die bei den meisten während der Unterrichtszeit kommt.» In zweiter Linie sollen die Jugendlichen bei einem solchen Event auch andere Instrumente kennenlernen. Gemeinderätin Béatrix von Sury kommentiert das Festival so: «Die Jugendlichen können zeigen, was sie zusammen erreichen können. Bei einem Festival kann man die Freude am Spiel mit anderen teilen; damit wird auch das Gemeinschaftsgefühl gestärkt.» Für die Gemeinderätin ist es wichtig, dass alle Kinder Musikunterricht nehmen können und dass es Geschwisterrabatte gibt. Den Kindern selbst gefiel das Festival ebenfalls. Florin Bürgler (12) spielt bei den «Saitenknallern», aber auch bei der international bekannten Gruppe «La Volta» mit. Er sagt: «Das Festival ist eine Chance zu zeigen, was man kann, und es ist für mich eine Abwechslung zur eher älteren Musik, die ich sonst mache.»

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