Die Schulraumdebatte ist definitiv lanciert
Die Diskussion im Einwohnerrat über die Schulraumfrage endete mit der Überweisung der Vorlage «Schulraum für Reinach» an die Spezialkommission.
Heiner Leuthardt
Viel Zündstoff verbirgt sich hinter der harmlos klingenden Vorlage «Schulraum für Reinach». Das zeigte sich am Montag bereits bei der Eintretensdebatte im Einwohnerrat. Zwar wurde auf eine Rückweisung verzichtet, aber die Bedeutung der Vorlage erfordere es, dass sich gleich drei Sachkommissionen damit befassen sollten. Letztlich wurde diese dann doch an die federführende Sachkommission «Bildung, Soziales und Gesundheit» überwiesen mit dem Auftrag, die anderen Sachkommissionen beizuziehen.
Den Entscheid, auf den Erhalt des Schulhauses Surbaum zu verzichten und dafür ein Schul- und Musikzentrum Weiermatten zu schaffen, wobei die Schulstandorte Fiechten und Aumatten beibehalten werden, erläuterte Gemeinderätin Béatrix von Sury. «Wir entschieden uns für diese Variante, weil sie die nachhaltigste und zweckmässigste ist. Damit die Finanzierung tragbar ist, müssen alle Bedürfnisgruppen Kompromisse eingehen und ohne eine Steuererhöhung ist kein Projekt umsetzbar», betonte Béatrix von Sury. Der Einwohnerrat muss nun entscheiden, welche der Varianten er dem Souverän zur weiteren Ausarbeitung vorschlagen möchte, damit an der Urne entschieden werden kann.
Komplexe Thematik
Für SVP-Sprecher Adrian Billerbeck stellen sich viele Fragen zur 40 Seiten umfassenden Vorlage, wie zum Beispiel: «Alles ist veraltet, was vorgelegt wird. Was hat man denn in den vergangenen Jahrzehnten getan? Wurden die Lehrpersonen einbezogen und welche Kosten entfallen auf Harmos und welche auf die Sanierung der alten Infrastruktur?» Klaus Endress (FDP/GLP) lobte, dass 10 Varianten vorgelegt werden. «Aber uns und fehlt eine Gesamtansicht mit Einbezug der Sportanlagen etc. Ich bin unsicher, etwa beim Verkauf von Schulhäusern und Sportwiesen, ob wir die nicht später doch gebrauchen.» Deshalb sei zuerst ein Generalüberbauungskonzept zu erstellen, bevor die Schulhausfrage angegangen werde. Ihn störte aber auch, dass man jetzt alles aufräumen müsse, was früher versäumt worden sei.
«Nach vorne blicken» möchte die CVP, wie Eva Eusebios erklärte. «Für uns ist die Vorlage eine gute Grundlage für die Diskussion in der Sachkommission.» Für die BDP stellte Rosmarie Wyss fest, dass eigentlich «keine der Varianten so richtig zu überzeugen vermag.» Viele Fragen zitierte für die SP/Grüne Fraktion Christine Dollinger. Für diese solle man sich Zeit lassen und davon profitieren, dass man sich im Schulhaus Bachmatten II einmieten könne, «um mehr Zeit zum Finden von pragmatischeren Lösungen zu haben.»
Investieren oder sparen?
Für die Ausarbeitung eines Gesamtkonzepts sprach sich auch Désirée Lang (SP/Grüne) aus, währenddem sich Thierry Bloch FDP/GLP gegen jegliche unnötige Investition aussprach. So stellte er die vorgeschlagenen energetischen Sanierungen resp. den Ausbau der Turnhallen für die Bedürfnisse der Sportler infrage. Er hätte lieber, wenn man mit den bisherigen Schulhäusern auskommt. Und Markus Huber (SP/Grüne) unterstrich, dass man sich auf eine mehrheitsfähige Lösung einigen müsse.
Die Überweisung an die Sachkommission erfolgte schon einmal einstimmig.