Bürgerratswahl mit Alternative
Für den Sitz der scheidenden Vreni Schultheiss stellen sich Daniela Grieder-Feigenwinter und Barbara Wyttenbach-Wyss zur Verfügung.

Thomas Brunnschweiler
Nachdem sie sich als Vizepräsidentin und Kulturbeauftragte verdient gemacht hat, tritt Vreni Schultheiss im Frühjahr 2012 aus dem Bürgerrat zurück. Präsident Peter J. Meier, Jürg Feigenwinter, Andreas Jeppesen und Thomas Leimgruber stellen sich wieder zur Wahl. Für Peter Meier ist es wichtig, dass man beim neu zu besetzenden Sitz eine Alternative hat. Deshalb fragte er die beiden Kandidatinnen an, ob sie sich für den vakanten Sitz bewerben würden.
Gemeinsame Identität erwünscht
Barbara Wyttenbach-Wyss ist Sachbearbeiterin im Rechnungswesen und Mutter von zwei kleinen Kindern. «Es ist ein ehrenwertes Amt, das mich seit Längerem gereizt hat», sagt sie, «ich bin mit Herz und Seele Reinacherin.» Barbara Wyttenbach betätigte sich bis vor vier Jahren im Einwohnerrat, wo sie für Impuls politisierte. Für sie sei es ein Vorteil, dass der Bürgerrat politisch neutral ist. «Ich schätze das alte Reinach und möchte alte Strukturen erhalten.» Sie bewundert den Leistungsausweis von Vreni Schultheiss, insbesondere den Skulpturenweg.
Einen Schwerpunkt der Arbeit sieht sie in der Einbürgerungsfrage. «Dort wird wohl die politische Couleur doch zum Tragen kommen», erklärt sie. «Ich finde es gut, dass man bei den Einbürgerungen die Antragssteller persönlich befragen kann, um ein objektives Bild zu gewinnen.» Schwierig findet sie den Spagat zwischen Dorf und Stadt. Nur noch rund 10 Prozent aller Einwohner seien Reinacher Bürger. «Es ist wichtig, dass Alteingesessene und Neuzuzüger eine gemeinsame Identität finden können. Schade finde ich, dass die Bewohner in den neuen Siedlungsgebieten, wie zum Beispiel im Reinacherhof, sich nicht wirklich mit Reinach identifizieren.»
Verbundenheit und Wertschätzung
Daniela Grieder-Feigenwinter ist kaufmännische Angestellte und Mutter von zwei fast erwachsenen Kindern. Seit jeher lebt sie in Reinach und fühlt sich mit zunehmendem Alter mehr und mehr verbunden mit ihrem Heimatort. Ihre Feststellung, dass der Dorfcharakter Reinachs immer mehr verloren geht, hat sie auch zu der Zusage auf die Anfrage für diese Kandidatur bewogen. «Es ist doch etwas Wichtiges, eine Verbundenheit zu seinem Heimatort zu pflegen und Wertschätzung zu vermitteln».
Daniela Grieder-Feigenwinter steht für eine starke Identifikation mit Reinach und will die Partizipation am Gemeinwesen aktiv unterstützen. Sie bringt zwar keine Erfahrung aus dem politischen Gremium mit, sieht ihre Kompetenzen jedoch in Organisation von Anlässen, was sie schon im früheren Berufs- wie auch im aktiven Vereinsleben vermehrt beweisen konnte. Mit diesen beiden valablen Kandidatinnen scheint das Rennen um den vakanten Bürgerratssitz völlig offen zu sein.