Betagtenhilfe feierte Jubiläum
Am Mittwoch, 26. November, feierten im Gemeindezentrum alle, die leitend oder helfend in der Betagtenhilfe Reinach involviert sind, deren 40-jähriges Bestehen. Lehrreiches und Unterhaltendes hielten sich die Waage
Thomas Brunnschweiler
Ingrid Pfeiffer, die Leiterin der Betagtenhilfe Reinach, begrüsste im Gemeindesaal die zahlreich erschienenen Frauen und Männer, die sich mitarbeitend, helfend oder leitend für die 1974 gegründete Betagtenhilfe engagieren. Diese Organisation wuchs aus einer informellen Arbeitsgruppe für Altersfragen, lanciert von den beiden Kirchgemeinden. Heute bietet die Betagtenhilfe Haushalthilfe, den Mittagsclub, den Mahlzeitendienst, Wandergruppen, die Seniorenbühne Reinach und den Senioren-Volkstanz an.
Für 43 Ehepaare und 92 Alleinstehende wurden 2013 laut Statistik in der Haushalthilfe 7494 Stunden Arbeit geleistet, insgesamt wurden 6339 Mahlzeiten ausgeliefert und beim Mittagsclub 983 Mahlzeiten serviert. Ingrid Pfeiffer erinnerte an die Zeiten, als die Mahlzeiten teilweise noch mit dem Velo ausgeliefert und Geburtstagskarten von Hand geschrieben wurden. Sie dankte allen Anwesenden und sagte: «Sie verstehen es, mit unseren Kunden umzugehen.»
Nähe und Distanz
Die Pflegefachfrau Sandra Corbellini aus Arlesheim referierte in zwei Tranchen anschaulich und unterhaltsam über «Nähe und Distanz», ein Thema, zu dem immer wieder Aufklärungsbedarf herrscht. Helfende müssten sich stets um die Balance von Geben und Nehmen bemühen, um Burnouts zu vermeiden, so die Referentin. Es sei wichtig, Bindungs- und Autonomiewünsche der Kunden zu kennen und sich vor Abhängigkeiten zu schützen. «Zwischen Abstand gewinnen und eine Kluft erzeugen liegt oft nur ein schmaler Grat», erklärte Sandra Corbellini. Sie machte darauf aufmerksam, dass gerade Helfer stark in die Privatsphäre eines Menschen eindrängen und sich Abgrenzungsstrategien zulegen müssten, wenn Klienten zu vereinnahmend würden.
Im zweiten Teil illustrierte die Referentin das Thema auf humorvolle Weise anhand einer Geschichte von Stachelschweinen. Dann kam sie auf Beziehungssysteme zu sprechen. «Mischen Sie sich nie in Familienangelegenheiten ein!», sagte Frau Corbellini. Eine Ausnahme bestehe bei einer ungewollten Mitwisserschaft von strafbaren Taten; hier bestehe Meldepflicht gegenüber den Vorgesetzten. Sandra Corbellini empfahl als Joker in jeder schwierigen Lage den Humor.
Hansjörg Hänggi als Joker
Eine gesalzene Portion Humor brachten denn auch die Erzählungen, Gedichte und Lieder von Hansjörg Hänggi in die Veranstaltung. Das Lied «Schwindelfrei» endete mit einem unerwarteten hintergründigen Wortspiel. Auch die philosophischen Gedanken von Lea und Nonno zur Herkunft der Tage kamen beim Publikum gut an, ganz zu schweigen vom Gango-Tango und den sogenannten Versen in Mundart, etwa dem vom «Färnseh» oder dem mit dem Titel «Max, e Fax». Kurz vor 17 Uhr neigte sich das offizielle Programm dem Ende entgegen und der Apéro riche fand dankbare Abnehmer.