Besucher-Tsunami überrollt Reinach

Statt eines Fasnachtsumzuges gab es am vergangenen Samstag in Reinach ein grosses Guggenkonzert.

Von Platz zu Platz: Die Guggemuusig Chaote Basel sind für das Guggenkonzert in Reinach angereist. Fotos: Caspar Reimer

Von Platz zu Platz: Die Guggemuusig Chaote Basel sind für das Guggenkonzert in Reinach angereist. Fotos: Caspar Reimer

Rynach Ahoi: Die Schlagzeuger der Guggemuusig Rhy-Pirate aus Basel.

Rynach Ahoi: Die Schlagzeuger der Guggemuusig Rhy-Pirate aus Basel.

Waggis unterwegs: Ein Mitglied der Guggemuusig Quätschkomode.

Waggis unterwegs: Ein Mitglied der Guggemuusig Quätschkomode.

Ukraine auch Thema an der Fasnacht: Der Tambourmajor der Guggemuusig Chaote Basel.

Ukraine auch Thema an der Fasnacht: Der Tambourmajor der Guggemuusig Chaote Basel.

Unter dem Motto «Anderscht Fasnacht» fand am vergangenen Samstag ab dem späteren Nachmittag ein grosses Guggenfescht mit offiziell 16 Formationen aus Reinach, den umliegenden Gemeinden und Basel statt. Es war aber keineswegs eine normale Fasnacht, denn es fehlten der Umzug, die kostümierten Kinder, die Wagencliquen und überhaupt die ganze Atmosphäre, die das bunte Treiben ausmachen. «So kommt nicht richtig Stimmung auf», sagte etwa eine Besucherin, welche gerade aus dem Tram ausgestiegen war und die Szenerie, nämlich viele Menschen, die mit einem Bier in der Hand auf etwas zu warten schienen, erblickte. Als dann jedoch die verschiedenen Guggen in Richtung Dorfzentrum strömten, einen Gassenhauer nach dem anderen zum Besten gaben und gleichzeitig immer mehr Menschen ins Ortszentrum pilgerten, kam dann doch richtige Volksfeststimmung auf. Kinder ­begannen herumzutollen und je später die Stunde, desto ausgelassener wippten und tanzten die Besucherinnen und Besucher zum Guggensound. Die Formationen bespielten den Dorfplatz, den Platz vor dem Gemeindehaus und den Ernst-Feigenwinter-Platz. Mit dabei waren ­unter anderen die zwei legendären Reinacher Formationen Furzgugge und Graffitti-Spukker. Auch d Nuggi-Spugger und d Ruinenarre schränzten auf den Strassen und Plätzen. Es waren am Samstag aber auch Formationen dabei, die sich kurzfristig für ein Konzert in Reinach entschlossen.

Spontane Sperrung

Die Gemeindeverwaltung hatte mit rund 500 Gästen gerechnet, gekommen waren letztendlich Tausende. Die Zuschauerzahl überstieg bei weitem die übliche Menschenmenge der Reinacher Fasnacht, wie die Obfrau des Fasnachtskomitees Reinach (FKR), Désirée Lang, sagt: «Ich bin überglücklich, dass die Lage sich so geändert hat und wieder grosse Veranstaltungen stattfinden ­können.»

Der Ansturm war so gross, dass die Polizei aus Sicherheitsgründen gegen halb acht spontan entschied, die ­Hauptstrasse, auf der auch das Tram durchs Zentrum fährt, für den Verkehr zu sperren. Das Fasnachtskomitee hatte im Vorfeld eine Sperrung der Haupt­strasse bei der BLT beantragt, war damit aber nicht durchgekommen. «Wer nun die Rechnung für die Sperrung zahlt, muss noch geklärt werden. Aber die ­Gemeinde steht hinter uns.» Nach fast zwei Jahren Pandemie ist die Freude darüber gross, sich endlich wieder in lockerer Gesellschaft mit vielen anderen Menschen treffen zu können. So ist auch der grosse Besucheransturm vom Samstag zu erklären.

Immer dranbleiben

Das Fasnachtskomitee Reinach ist auch während der Pandemie am Ball geblieben: Schon im vergangenen Jahr, als die Fasnacht gänzlich ausgefallen war, hatte das Komitee eine Überraschung auf Lager und eine Spezial-Blaggedde herausgegeben. Nun ist die Fasnacht schneller nach ­Reinach zurückgekehrt als gedacht. Nur etwas anders.

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