Beiersdorf steht zu Standort Reinach

Die Neuausrichtung der Unternehmensstrukturen und -prozesse führten zur Befürchtung, dass Beiersdorf den Standort Reinach aufgibt. Dem ist aber nicht so.

Neue Strukturen für Beiersdorf Schweiz: Ein lokales Management führt das Schweizer Geschäft von Reinach aus. Foto: H. Leuthardt
Neue Strukturen für Beiersdorf Schweiz: Ein lokales Management führt das Schweizer Geschäft von Reinach aus. Foto: H. Leuthardt

Heiner Leuthardt

Noch vor wenigen Wochen kursierten Gerüchte, dass das international tätige Kosmetikunternehmen Beiersdorf den Standort Schweiz und seinen Sitz in Reinach aufgeben oder zumindest einen massiven Stellenabbau durchführen könnte. Ausgelöst wurden diese Gerüchte nicht zuletzt durch die vom Konzern weltweit eingeleitete Neuausrichtung der Unternehmensstrukturen und -prozesse. Von dieser erfasst wurde auch die Beiersdorf Schweiz AG, die im TechCenter im Kägen angesiedelt ist. Zusätzlichen Auftrieb erhielten die Gerüchte durch das Ausscheiden des bisherigen CEO von Beiersdorf Schweiz AG, Erhard Schöpfer, der nach 22-jähriger Tätigkeit in der Firma diese verlassen hat.

Neuer Geschäftsführer aus Österreich

Diese Ängste erweisen sich als unbegründet, wie eine Nachfrage in Hamburg, dem Hauptsitz von Beiersdorf, ergibt. Rolf Lange, Corporate Communications und Leiter Finanz- und Personalthemen, betont, dass die Schweizer Tochtergesellschaft in Reinach weiterhin im gewohnten Rahmen tätig bleibe. «Sie hat per 1. Februar mit Thomas Lichtblau einen neuen Geschäftsleiter erhalten.» Dieser war zuvor als Geschäftsführer von Beiersdorf in Ungarn tätig. «Der Österreicher wird vor Ort in Reinach mit dem lokalen Managementteam die Geschäfte führen.»
Als ein zentrales Ziel der Neuausrichtung bezeichnete Rolf Lange, «noch näher bei den Kunden sein zu können.» Gleichzeitig wurde auch die Beiersdorf Schweiz AG auf Optimierungsmöglichkeiten hin überprüft, wie es auch konzernweit geschehen sei. Analog ging man daher auch beim Konzernsitz in Hamburg vor. Im Laufe des Verfahrens wurden dort 230 Stellen abgebaut. In Reinach ging man davon aus, dass maximal 15 der 120 Stellen abgebaut werden müssen. Nach Abschluss des mit dem Stellenabbau notwendigen Konsultationsverfahrens konnte die Zahl auf maximal zehn Stellen reduziert werden.

«Beim Konsultationsverfahren gab es gute und konstruktive Gespräche», versichert Rolf Lange. Das habe sich auch zum reduzierten Stellenabbau geführt. Auch sei die Unruhe im Standort Reinach, die von den erwähnten Gerüchten ausgelöst worden seien, wieder verschwunden. Für Beiersdorf, welche in der Schweiz keine Produktionsbetrieb führt, war der Standort Reinach nie infrage gestellt worden.

Vielmehr darf sogar mit einer Stärkung gerechnet werden, da mit der Neuausrichtung des Konzerns weltweit die regionale Ausrichtung gestärkt wird. Die Strukturen und Prozesse werden mit der Neuausrichtung vereinfacht, optimiert und an den neu definierten Verantwortlichkeiten zwischen Zentrale, Regionen und den Beiersdorf Tochtergesellschaften ausgerichtet werden. «Ziel dieser Massnahmen ist es, die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns zu optimieren», erklärt Rolf Lange.

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