Acryl, Rost und Dachpappe
Die Reinacherin Christine Sauber-Kury zeigt aktuell im Leimgruberhaus ihre Werke. Die Künstlerin spricht im Interview über ihre Kunst, ihre Inspirationsquellen und ihre Zukunftspläne.
Wochenblatt: Gestern fand Ihre Vernissage im Leimgruberhaus statt. Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?
Christine Sauber-Kury: Es hat mich sehr gefreut, einige Kunstinteressierte, Bekannte und Verwandte hier in meinem Heimatort zu meiner Ausstellung begrüssen zu dürfen. Ich konnte mir Zeit nehmen, mit einigen über meine Bilder zu sprechen. Heute war es etwas ruhiger in der Ausstellung. Schön wäre es natürlich, wenn in den nächsten Tagen noch mehr Besucher kommen würden.
Sie arbeiten mit verschiedenen Techniken und Materialien. Womit arbeiten Sie persönlich am liebsten?
Mein Hauptmaterial sind Acrylfarben. Was ich aber besonders gerne mag, ist, mit Strukturpaste zu arbeiten. Damit kann ich auf den Bildern auch dreidimensional gestalten. Sie ist formbar, man kann dabei auch mit den Händen wirken und nicht «nur» malen.
Woher bekommen Sie Ihre Inspiration?
Sicher durch das Meer. Wir reisen viel mit dem Segelboot. Dann auch von Landschaften. Manchmal sehe ich einfach etwas, und das möchte ich dann in einem Bild umsetzen.
Haben Sie in Ihrer Ausstellung ein Lieblingsbild?
Nein – ich liebe sie alle! (Lacht.) Ich kann meine Werke gut loslassen, das steigert die Freude, Neues zu schaffen.
Wie sind Sie zur Malerei gekommen?
Ich habe schon vor meiner Pensionierung gemalt, aber seit dem Verkauf meiner Apotheke habe ich mehr Zeit dafür. Seit 2016 habe ich ein Atelier, in dem ich nun intensiver arbeiten kann.
Wenn Sie gerade nicht malen – was tun Sie dann?
Ich reise gerne und ich halte mich mit Sport fit. Ich lerne Sprachen. Und ich werde bald Grossmami – dann habe ich auch wieder eine neue Beschäftigung. Zudem arbeite ich arbeite als Bioresonanztherapeutin.
Wie ist die Zusammenarbeit mit dem Leimgruberhaus entstanden?
Das ist eine spannende Geschichte. Ich bin ursprünglich Reinacherin und bin hier aufgewachsen. Ich habe Künstlerfreunde von Wangen an der Aare. In dem Newsletter von meinen Freunden habe ich gelesen, dass sie im Oktober im letzten Jahr eine Ausstellung im Leimgruberhaus in Reinach machten. So habe ich angefangen, mich darüber zu informieren. Zudem hat mein Mann schon lange angedeutet, dass wieder einmal eine Ausstellung fällig wäre. Wegen Corona war das ja länger nicht möglich. Deswegen bin ich nach Reinach gefahren und habe im Leimgruberhaus für diese Ausstellung angefragt.
Haben Sie eine Verbindung zu Reinach und dem Leimgruberhaus?
Hier die Strasse entlang war früher mein Schulweg (zeigt auf den Weg vor der Galerie). Der Wohntrakt vom Leimgruberhaus sieht immer noch gleich aus wie damals. Hier, wo die Ausstellung stattfindet, war ja damals die Scheune. Ich sehe Lina Leimgruber jetzt noch vor mir, wie sie hier auf die Schüler gewartet hat, um ihnen beim Vorbeigehen «Hoi!» zu sagen.
Warum sollen die Leute Ihre Ausstellung besuchen?
Man sollte wieder Freude an Kunst, Kultur und Farben finden. Und es ist eine schöne Gelegenheit für ein Zusammentreffen.
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Ich nehme es so, wie es kommt. Wir wollen sicher wieder auf Reisen gehen, damit neue Ideen entstehen. Aber vorher kommt am nächsten Wochenende noch die Finissage hier im Leimgruberhaus.
Die Ausstellung von Christine Sauber-Kury dauert noch bis zum 3.April.
Öffnungszeiten: Freitag, 1.April, 17 bis 20 Uhr; Samstag, 2.April, 15 bis 18 Uhr. Finissage am Sonntag, 3.April, 11 bis 15 Uhr.