Mit dem Speer auf Weitenjagd

Der Gempener Nachwuchs-Leichtathlet Nilo Meier warf in diesem Jahr den Speer in der Kategorie U12 schweizweit am weitesten. Damit gewann er auch Gold an der Schülermeisterschaft.

Kämpft ab dem nächsten Jahr in der Kategorie U14: Nilo Meier. Foto: ZVG
Kämpft ab dem nächsten Jahr in der Kategorie U14: Nilo Meier. Foto: ZVG

Stolz läuft Nilo Meier mit seinem Speer die wenigen hundert Meter von seinem Zuhause zum Gempener Dorfschulhaus. Auf der Wiese hat mit Vater Erich Meier in diesem Frühjahr alles angefangen, als Nilo zum ersten Mal einen Speer geworfen hat. Der Elfjährige hat den Clou des Speerwerfens sofort erfasst. Grundlage dafür war sein Talent im Ballwurf, dank dem er schon am UBS Kids Cup erfolgreich war. Vom Bewegungsablauf her seien der Ballwurf und der Speerwurf nicht so weit voneinander entfernt, auch wenn das Speerwerfen nochmals komplexer sei, erklärt Erich Meier, der einst Solothurner Kantonalmeister im Hochsprung war.

Ziel des Speerwerfens sei es, beschreibt Nilos Trainerin Fabienne Rietmann vom LC Basel, die Anlaufgeschwindigkeit in den Wurf umzusetzen. «Um dies zu erreichen, muss der Anlauf perfektioniert sein, sodass die volle Geschwindigkeit in den Wurf übertragen werden kann.» Dabei dürfe die Kontrolle über den Speer nicht verloren gehen.

Mit nur einem Wettkampf der Jahresbeste

Wie schnell Nilo das Speerwerfen im Griff hatte, zeigte sich am 5. September, als er beim «Grossen Meeting für die Kleinen» auf der Basler Schützenmatte 25,52 Meter warf und damit die Goldmedaille bei den unter Zwölfjährigen gewann. Dieser Wurf bedeutet für die mittlerweile abgeschlossene Freiluftsaison bei den U12 schweizweit Bestweite. Es war Nilos einziger Wettkampf, mit dem er sich gleich zum besten Speerwerfer der unter Zwölfjährigen in der ganzen Schweiz machte. Das «Grosse Meeting für die Kleinen» gilt als inoffizielle Schülermeisterschaft, bei der Kinder aus der ganzen Schweiz und sogar aus dem nahen Ausland teilnehmen.

Die Leichtathletikkarriere des elfjährigen Gempeners hat gerade erst begonnen. Als im Frühjahr Vereinssport wieder möglich war, trat Nilo dem LC Basel bei. Auf den Geburtstag im Juni hatte er sich einen Wettkampfspeer gewünscht, der ihm dann wenig später den Erfolg brachte. Obwohl das Speerwerfen seine Lieblingsdisziplin ist und er diese am besten beherrscht, wird in der Leichtathletik in diesem Alter noch grossen Wert auf Vielseitigkeit gelegt. Ob Sprints, Weit- und Hochsprung oder eben Wurfdisziplinen – Nilo Meier wird breit trainiert. Kindern sollen in der Grundausbildung die drei Grundbewegungsformen Laufen, Springen und Werfen auf spielerische Weise vermittelt werden, erklärt Nadine Rietmann, Technische Leiterin des LCB.

Sprung zu den unter 14-Jährigen

Im kommenden Jahr wird Nilo Meier in die Kategorie der unter 14-Jährigen aufsteigen. Ihm ist bewusst, dass er dann platzierungsmässig zuerst wohl etwas untendurch muss. Im zweiten Jahr, wenn er dann zu den Älteren in der Kategorie gehört, will Nilo angreifen und wieder um Siege kämpfen. Damit dann der Speer möglichst weit fliegt, müssen Abwurf- und Einsteckwinkel stimmen. Steckt der Speer wunderschön im Rasen, sei dies jedes Mal ein tolles Gefühl, strahlt Nilo.

Die Meiers sind eine wahre Leichtathletik-Familie. Ob bei Olympischen Spielen oder grossen Meetings – die Stars der Szene werden genau verfolgt. Von Grossanlässen träumt auch der elfjährige Nilo. Dass er auf der Website von Swiss Athletics, dem Schweizer Leichtathletikverband, auf der gleichen Seite als Jahresbester wie die Sprintstars Ajla Del Ponte und Mujinga Kambundji gelistet ist, erfüllt ihn mit grossem Stolz.

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