Lücke auf der Liste Solothurns
Gemeinderatsmitglieder und Mitarbeitende der Kantonsverwaltung trafen sich in Dornach zur Gemeindekonferenz Dorneck-Thierstein. Dabei kristallisierte sich heraus, dass das Schwarzbubenland bei solothurnischen Entwicklungsprojekten hinterherhinkt.
Solothurns Vorzeigeprojekt ist das «All-Gäu». Der Wachstumsraum Gäu/Untergäu umfasst 15 Gemeinden von Oensingen bis Wangen bei Olten. Kanton und Gemeinden stehen hier im Dialog und erarbeiten zusammen eine langfristige räumliche Entwicklungsstrategie: Dabei geht es auch darum, das wirtschaftliche Potenzial zu optimieren. Der Kanton unterstützt die Anstrengungen der Regionen und Gemeinden durch erschliessungs- und planungsrechtliche Vorleistungen. Solothurn listet für all seine Regionen verschiedene Entwicklungsprojekte sowie eine regionale Arbeitszonenbewirtschaftung – ausser für das Schwarzbubenland.
Werden das Dorneck und das Thierstein vernachlässigt?
An der Gemeindekonferenz, zu der das Forum Schwarzbubenland letzte Woche im Treff 12 in Dornach eingeladen hatte, hörte man denn auch den Vorwurf, die Bezirke Dorneck und Thierstein seien vernachlässigt. Ursprünglich waren Breitenbach und Dornach wichtige Wirtschaftsstandorte – aus ihren grossen Gewerbeflächen sollen Wohnzonen werden. Die Frage des Breitenbacher Gemeinde- und Kantonsrates Christian Thalmann (FDP), warum das Schwarzbubenland bei der neuen regionalen Arbeitszonenbewirtschaftung des Kantons bisher nicht vorkam, blieb offen. Bekräftigt wurde aber der Wille, dies in Zukunft zu ändern. Unterstrichen wurde es damit, dass Sacha Peter, Leiter des kantonalen Amtes für Raumplanung, sowie die Leiterin der kantonalen Wirtschaftsförderung, Sarah Koch, ebenfalls nach Dornach kamen, obwohl sie ursprünglich nicht als Referenten vorgesehen waren. Die Präsentation der Grundlagen zur regionalen Arbeitsplatzbewirtschaftung blieb bei Brigitte Schelble, Leiterin der Abteilung Richtplanung. Sie und Koch hielten fest, es gehe nicht nur um Neuansiedlungen, sondern auch darum, bestehende Betriebe zu halten.
An der Konferenz wurde immer wieder die Nähe zur Wirtschaftskraft Basel und die Wohnqualität des Schwarzbubenlandes hervorgehoben. Dornachs Gemeindepräsident Daniel Urech (FWD) sagte: «Ein verzettelter Kanton, wie es Solothurn ist, braucht regionale Zusammenarbeit über die Grenzen hinaus und er braucht starke Gemeinden.» Der Kanton sei gut beraten, der Region Rechnung zu tragen. «Wir sind darauf angewiesen, dass wir über die Grenzen hinweg mit anderen Kantonen zusammenarbeiten und dass Sonderlösungen ermöglicht werden.»
Für die Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden gab es am zweistündigen Anlass noch Referate zu den Themen Beschaffungswesen und Benchmarking sowie einen Erfahrungsaustausch zur Aufnahme von Flüchtlingen. Abgerundet wurde die Gemeindekonferenz mit einem persönlichen Meinungsaustausch beim Apéro.