Lehrabschluss: Ein Catwalk für die Besten
163 der 1549 Kandidatinnen und Kandidaten der Lehrabschlussprüfungen im Baselbiet kamen in die Ränge und an der Rang-feier zum Handschlag mit alt Bundesrat Adolf Ogi. Und mit dem Golden Award der Wirtschaftskammer landete alt Bildungs-direktor Urs Wüthrich im ersten Rang.

Roland Bürki
Kurz nach 17 Uhr am vergangenen Freitag erhob sich das Publikum zu beiden Seiten des mitten durch die Kuspo-Halle verlaufenden Laufstegs zu Standing Ovations. Es feierte an der 23. Lehrabschluss-Rangfeier der Wirtschaftskammer Baselland die Hauptakteure dieses Anlasses, die Berufsleute von Automatiker bis Zimmermann, welche mit einer Note von 5,3 oder höher abgeschlossen hatten. Deren nicht enden wollender Einzug unter Fanfaren- und Trommelklang liess manches Auge von Papa, Mama oder Schatz vor Stolz leicht wässerig glänzen. So vielfältig wie die 140 Berufe, so verschieden präsentierten sich auch ihre Outfits. Vom eleganten Abendkleid über den perfekten Herrenanzug, saloppe Jeans oder kecke Hütchen bis hin zur Zimmermannskluft gab es alles zu erspähen.
Die total sportliche Rangfeier
«Der heutige Tag ist ein guter Tag, an dem für besondere Leistungen gewissermassen Medaillen vergeben werden», gratulierte Christoph Buser, Direktor Wirtschaftskammer Baselland, den erfolgreichen jungen Leuten zum Spitzenergebnis. Um ein solches zu erreichen, brauche es wie im Sport ein Team, so Buser. Er dankte deshalb Lehrbetrieben, Ausbildnern, Berufsschullehrerinnen und -lehrern sowie den Eltern für ihr Engagement, das diese Feier erst ermöglicht habe.
Weitere sportliche Akzente setzten zehn professionelle Tänzerinnen und Tänzer, die den Abend mit ihren rasanten, teilweise akrobatischen Tanznummern und klassischen Balletteinlagen auflockerten. Sportlich weiter ging es mit der ehemaligen Spitzenschwimmerin Daniela Marjanovic, die am Beispiel ihrer Geschichte um Spitzensport und Beruf den jungen Rangkandidatinnen und -kandidaten aufzeigte, wie gesteckte Ziele zu erreichen sind. Es sei wichtig, sich ständig Gedanken über den Weg dorthin zu machen, denn der Weg sei das Ziel, riet Marjanovic für die Zukunft.
Mit einem Anflug von «So wa(h)r es», dem neusten Buch über ihn, blickte alt Bundesrat Adolf Ogi nach Gratulationen an die «Leader von morgen» auch zurück auf den Weg des Primarschülers mit «schmalem Rucksack» von Kandersteg nach New York. «Möglich gemacht hat das der Sport», verriet Ogi, «der Sport ist die beste Lebensschule, man lernt einfach alles.» Auch das Führen. Und in Sachen Leadership gelte für ihn eine ganz wichtige Formel: «MMMM: Man muss Menschen mögen.» Und das taten die gut 500 Anwesenden, sie mochten ihn einfach, diesen volksverbundenen, humorvoll-lebhaften Ex-Magistraten und feierten ihn mit stehendem Beifall. Eine späte Genugtuung erhielt auch der vor Kurzem abgetretene und teilweise hart angegangene Bildungsdirektor Urs Wüthrich, den Christoph Buser für seine langjährigen Verdienste um die duale Berufsbildung mit dem Berufsbildungs-Golden Award der Wirtschaftskammer auszeichnete.
Ja, und dann kam er der grosse Moment, als die erfolgreichen Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger ihre Loge auf der Bühne verliessen und einzeln nach Alphabet und Note im vollen Rampenlicht über den Catwalk zum ultimativen Gratulations-Handschlag mit Adolf Ogi und anderen Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft schritten.