Alle lieben Patent Ochsner
Die Summerstage in der Grün 80 trumpfte dieses Jahr mit grossen Namen auf. Patent Ochsner bildeten den krönenden Abschluss: ein Konzert, bei dem alle mitsangen.
Die Grün 80 in Münchenstein ist ein perfekter Festivalort. Der «Park im Grünen» ist nicht so gross wie beispielsweise das Gurten-Festgelände, überzeugt allerdings durch seinen lauschigen Charme und die gemütliche Stimmung.
Am Donnerstag lockten Top Acts wie Nico Santos und Max Giesinger, beide erfolgreiche deutsche Singer und Songwriter, am Freitag stand der Schweizer ZIAN auf dem Programm, der in kometenhafter Geschwindigkeit zum Star wurde. Das Highlight des Festivals, zumindest aus Schweizer Sicht, war aber sicherlich das Konzert der beliebtesten Band des Landes: Patent Ochsner. Seit über dreissig Jahren sind Büne Huber und seine Band schon auf musikalischem Höhenflug. Kein bisschen müde zeigte sich die Band, deren Name von einer Aufschrift auf Abfalleimern und Müllcontainern der Firma J. Ochsner AG stammt, am Samstagabend, sondern voller Freude, endlich wieder performen zu können.
Wo alle zusammenkommen
Das Publikum war ein bunter Querschnitt aus der Bevölkerung. Familienväter mit ihren Babys im Tragetuch standen neben Gruppen von Jugendlichen, auf den Wiesen tobten Kinder herum. Und alle sangen sie gemeinsam mit, als die Band ihre Lieder anstimmte. Bei den bekannten Hits wie «W.Nuss vo Bümpliz» oder «Scharlachrot» schunkelten ineinanderverschlungene Pärchen neben Grosseltern, die ihre Enkel zum Konzert begleiteten. Es war ein lauer Sommerabend voller Emotionen. Büne Huber sprach direkt aus den Herzen der Fans, als er die «seltsamen Zeiten» ansprach und damit auf die Corona-Krise und den Ukraine-Krieg anspielte.
In Gedenken an die Opfer des Ukraine-Krieges spielte die Band denn auch einen Song, der «an Festivals eigentlich nid verhebt», wie Büne Huber sagte. «I ha letscht Nacht e Troum gha» funktionierte aber wunderbar, das Publikum war begeistert. Am Ende wurden die lauten «Zugabe!»-Rufe von der Band erhört, eine Viertelstunde lang gab es noch einmal den vollen Patent-Ochsner-Genuss. Dann schloss Büne Huber mit den immer gleichen Worten: «U löht öich nüt la gfaue – nie, nie, nie!» Und pünktlich zum letzten Ton erhellte ein Blitz den Himmel über der Bühne. Ein elektrisierender Abschluss für einen emotionalen Abend.