Aere: Erste Bewohner ziehen ein

Ein Gebäude ist fertig, zwei weitere folgen im Herbst, viele Wohnungen sind bereits vergeben – auf dem ehemaligen Stöcklin-Areal wird es konkret.

Viele Beteiligte: (v. l.) Frederik Dittmann (Pensimo, Swissinvest), Werner Müller (Senevita), Erkan Ates (HRS Real Estate AG), Christina Bonertz (Senevita) und Christoph Grether (UBS «Sima» Fonds). Foto: zvg

Am vergangenen Donnerstag kamen auf dem ehemaligen Stöcklin-Areal, wo derzeit die Wohnsiedlung Aere aus der Baustelle wächst, Handwerker und Bauherrschaften zu einer Aufrichtefeier zusammen – für alle, die den Weg durch das Labyrinth der Baustelle zum Ort des Geschehens fanden, gab es gratis Speis und Trank. Erkan Ates, Leiter Niederlassung Basel des Immobilienunternehmens HRS, das für die Planung des gesamten Areals verantwortlich zeichnet, sagte: «Seit dem ersten Baggerhub im April 2022 konnte durch den intensiven Einsatz aller ein erster grosser Meilenstein erreicht und das erste Gebäude mit 60 Mietwohnungen bereits übergeben werden.»

Ebenso fertiggestellt ist die zweistöckige Einstellhalle. Zwei Türme mit 120 Eigentumswohnungen werden im Oktober und November an die zukünftigen Stockwerkeigentümer übergeben. Im Sommer 2025 sollen die restlichen Gebäude – inklusive weiterer Mietwohnungen und Gewerbeflächen – fertiggestellt sein. Weiter hinzu kommt eine Altersinstitution mit dem Namen «Senevita Birsgarten». Christina Bonertz, Regionalleiterin des Unternehmens Senevita, das sich auf ­betreutes Wohnen spezialisiert hat, sagt dazu: «In unseren Seniorenwohnungen leben die Bewohnerinnen und Bewohner eigenständig und kommen gleichzeitig in den Genuss vieler attraktiver Zusatzservices.» Zu diesen zählten etwa ein täg­liches Mittagessen, eine wöchentliche Wohnungsreinigung sowie die Teilnahme an regelmässigen Veranstaltungen. Auch eine hausinterne Spitex gehört zum Angebot. Neben 52 Einheiten im Bereich betreutes Wohnen kommen 88 Pflegezimmer hinzu. «Nach aktueller Planung werden die ersten Wohnungen voraussichtlich Anfang 2026 bezugsbereit sein.»

Zu gross, zu wuchtig?

Für jeden, der sich von aussen der Siedlung nähert und die bereits bestehenden Gebäude mit der Umgebung vergleicht, ist offensichtlich: Hier entsteht etwas Grosses, eine Art architektonischer Blickfang, der von weitem zu sehen ist. Ebendies hat der neuen Überbauung auch Kritik eingebracht – zu gross, zu wuchtig, nicht in die Umgebung passend. Bonertz dazu: «Wir verstehen, dass neue Pro­jekte oft unterschiedliche Meinungen hervorrufen und dass architektonische Geschmäcker variieren.» Die hohe Nachfrage, die sie bereits in diesem frühen Stadium verzeichne, zeige jedoch, dass das Konzept und auch die Bebauung selbst auf grosses Interesse stössen. Tatsächlich sind die meisten der ab Herbst bezugsbereiten Wohnungen schon vergeben.

Historisches Areal

Walter Stöcklin, Firmengründer der Stöck­lin AG aus Dornach, baute 1946 auf dem Gelände seine ersten Fabrikations- und Produktionshallen für Förder- und Lagertechnik-Systeme. Weitere Bauten folgten in den 1950er- und 1960er-Jahren. 2020, mehr als 60 Jahre später, endete mit dem Umzug des Hauptsitzes der Stöck­lin Logistik AG nach Laufen die Verwendung des Areals als Indus­triestandort. Dieser Umstand bot Aesch und Reinach die Möglichkeit, das rund 35000 Quadratmeter grosse Grundstück umzunutzen. Da die Bauzonenflächen innerhalb der Gemeinden praktisch ausgeschöpft sind, lag es nahe, das Areal in ein Dienstleistungs- und Wohnquartier zu transferieren. Im Juni 2017 beschlossen die Gemeindeversammlung Aesch und der Einwohnerrat Reinach den Quartierplan Stöcklin für die Wohnsiedlung Aere.

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