Urbaner Raum der Zukunft: Studierende entwickeln grüne Oase
Im Rahmen des Studiums haben Kunststudierende einen kleinen urbanen Garten erschaffen. Zu wahrer Blüte dürfte er im kommenden Frühling kommen.
Urbaner Gartenbau gewinnt in Zeiten baulicher Verdichtung und klimatischer Veränderungen besondere Bedeutung: Grüne Oasen im Siedlungsgebiet sollen einerseits Freiraum schaffen, andererseits Abkühlung bringen. Ein städtebauliches Element sind in diesem Zusammenhang sogenannte Pocket Parks: kleine, gärtnerisch gestaltete Freiräume im Siedlungsgebiet. Studierende unterschiedlicher Disziplinen der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW (HGK Basel) haben sich der Aufgabe gestellt, aus einem unscheinbaren Veloabstellplatz neben dem Ateliergebäude an der Oslo-Strasse einen ebensolchen Pocket Park zu entwickeln. Im Rahmen des Kurses «Greening the Campus» haben sie im vergangenen Herbst die Idee konzipiert, entwickelt und umgesetzt. Dabei ging es nicht darum, «einfach ein paar Bäume hinzustellen, sondern diesen kleinen Platz so zu entwickeln, dass er einen Mehrwert für die Umgebung darstellt», sagt Nicolaj van der Meulen, von der Programmleitung der «CoCreate-Wochen» an der HGK Basel, in welchen Studierende aus unterschiedlichen Lehrgängen in Projekten zusammenarbeiten. «Dabei war es klar, dass gewisse Elemente, wie etwa die Veloständer, erhalten bleiben müssen», erzählt er weiter.
Selbst angepackt
In der Planungsphase sind die Studierenden der Frage nachgegangen, welche Pflanzen sich zur Begrünung eignen, also etwa resistent gegenüber Trockenheit oder insektenfreundlich sind. «Dabei wurde auch der Aspekt der klimatischen Veränderungen miteinbezogen.» Unterstützt wurden die Studierenden von einem Landschaftsarchitekturbüro und der Stadtgärtnerei Basel.
Für die Betreuung und Pflege des Pocket Parks kommen die Studierenden und die Mitarbeitenden der HGK Basel selbst auf. Das Projekt ist noch nicht abgeschlossen. So steht die Möblierung des Platzes, die Gelegenheit zum Verweilen bieten soll, noch aus und wird in diesem Frühling in Angriff genommen. Ein weiterer wichtiger Punkt sei die Beschilderung der Pflanzen und des Platzes im Allgemeinen gewesen. «Dabei ging es auch darum, die Nachbarschaft und die Bevölkerung zu informieren, was mit dem Platz gemacht wird und wozu er gedacht ist», so van der Meulen. Zwar hat die Hochschule die Nutzungsrechte, doch ist der Pocket Park für die Öffentlichkeit zugänglich. «Wir möchten vermeiden, dass der Park als Hundeklo oder Abfallplatz missbraucht wird.»
Synergien nutzen
Am Projekt haben sich Studierende verschiedener Studienrichtungen beteiligt. «Der Einbezug der verschiedenen Kompetenzen ermöglicht es, relativ schnell zu einem Ziel zu kommen, da alle ihre spezifischen Fähigkeiten einbringen können», so van der Meulen, der sich auf Ebene der HGK Basel, aber auch der FHNW insgesamt für interdisziplinäre Formate einsetzt. Die interdisziplinären Kurse seien interessant, weil «verschiedene Ideen aus den verschiedenen Bereichen zusammenkommen».
Im Rahmen der Begrünung des Campus sind bereits kleinere Projekte entlang der alten Bahngeleise realisiert worden. Nun folgte der Pocket Park. Die HGK hofft, dass möglichst viele Personen den Park besuchen und sich selbst ein Bild der neuen Begrünung machen.