Tennis in den Genen
Ein Leben ohne Tennis ist für Tennistalent Raffaele Mariani unvorstellbar. Profi möchte der 17-Jährige aber zumindest im Moment nicht mehr werden.
Tennis und die Familie Mariani, das passt zusammen. «Mein Vater ist ein riesiger Roger-Federer-Fan und meine drei Geschwister haben alle auch Tennis gespielt», sagt Raffaele Mariani lachend. Er sei daher – quasi automatisch – schon als Fünfjähriger zum Tennis gekommen. Bei seinem Club, dem TC Old Boys Basel, fiel Mariani schnell mit überdurchschnittlichem Talent auf. «Seit Beginn will ich einfach immer besser werden», erinnert sich der mittlerweile 17-Jährige.
Schon mit rund zehn Jahren beschloss er, Profi werden zu wollen. Mariani spielte in der Folge internationale Nachwuchsturniere wie etwa das parallel zum French Open stattfindende Nachwuchsturnier «Longines Future Tennis Aces» und gehörte 2018 in der Kategorie U14 zu den Top 20 weltweit. Nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2018, indem Mariani sich auch den Schweizer-Meister-Titel in der Kategorie U14 sicherte, folgte 2019 der Rückschlag: «Ich verletzte mich am Rücken und musste neun Monate eine Art Korsett zur Rückenstabilisierung tragen», erzählt der Tennisspieler. Mariani musste knapp ein Jahr lang pausieren. Als er wieder in den Tenniszirkus einsteigen wollte, machte ihm Corona einen Strich durch die Rechnung. «Es hat mich irgendwann ziemlich aufgeregt, dass ich nicht voll spielen konnte», gibt Mariani zu. An eine Rückkehr habe er aber immer geglaubt.
Balance zwischen Tennis und Ausbildung
Mittlerweile spielt der 17-jährige Mariani wieder schmerzfrei. Seine Ziele sind aber nicht mehr die gleichen: «Ich möchte – zumindest im Moment – nicht Tennisprofi werden, sondern einfach national vorne mitspielen können», erklärt er und betont, dass dieser Entschluss nichts mit seiner Verletzung zu tun habe. «Ich konnte mir nicht vorstellen, das Tennis zu meinem Beruf zu machen.» Es sei ein schwieriger Entscheid gewesen, da er viel in den Sport investiert habe, doch er fühle sich für ihn richtig an. «So habe ich mehr Zeit, um mich auf meine Ausbildung zu konzentrieren und kann an den Wochenenden auch mal Sachen mit meinen Freuden machen.» Nichtsdestotrotz ist Mariani nach wie vor eng mit dem Tennis verbunden. Als Teil einer Sportklasse des Gymnasiums Bäumlihof hat er die Möglichkeit, an zwei Tagen in der Woche zusätzlich zum Abendtraining am Morgen eine Einheit zu absolvieren. So kommt er auf knapp 15 Trainingsstunden in der Woche. Ganz ausschliessen möchte Mariani eine Zukunft als Tennisprofi nämlich nicht: «Theoretisch könnte ich nach meiner Matura an ein amerikanisches College gehen und so den Schritt zum Profi versuchen.»
Neu wird Mariani auf seinem Weg vom McDonald’s Münchenstein unterstützt. In Zusammenarbeit mit der Schweizer Sporthilfe und unter dem Motto «Together for Gold» fördert jede McDonald’s-Filiale in der Schweiz und Liechtenstein mindestens ein sportliches Nachwuchstalent aus der Region. Die 2500 Franken pro Jahr, mit denen der McDonald’s Münchenstein Mariani ab sofort sponsert, sind dem Tennistalent mehr als willkommen: «Das kann ich – oder besser gesagt meine Eltern – für die Kosten der Trainer und Turniere super gebrauchen!», meint der 17-Jährige augenzwinkernd. Denn ganz egal, ob Mariani Profi wird oder nicht: Man merkt ihm an, dass Tennis immer eine zentrale Rolle in seinem Leben spielen wird.