Neues Logo, neuer Name
Das Therapie Schulzentrum Münchenstein feiert sein 40-jähriges Bestehen. In der Zukunft präsentiert sich die Schule in einem neuen Gewand.
Die Aula des Gymnasiums Münchenstein war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Moderator Florian Städtler das Bühnenprogramm der Jubiläumsgala letzten Donnerstag eröffnete. Als erste Rednerin trat Schulleiterin Sabine Pfeifer auf die Bühne und gab dem Publikum einen kurzen Einblick in die Bestehensgeschichte des Therapie Schulzentrums Münchenstein (TSM).
In den 70er-Jahren habe es noch vier kleine Sonderschulen im Kanton Basel-Stadt gegeben, doch die Schulen hätten mit Platzmangel zu kämpfen gehabt. Als Konsequenz sei zwischen den beiden Halbkantonen ein Vertrag für eine gemeinsame Schule ausgehandelt worden. Im Jahr 1982 seien dann die Schulen zur Regionalen Tagesschule Münchenstein zusammengeführt worden. Später sei aus der «Tagesschule Münchenstein» dann das «Therapie Schulzentrum Münchenstein» entstanden. «Wir sind die einzige kantonale Sonderschule. Das gibt uns eine gewisse Verantwortung und erfüllt uns mit Freude und Stolz», sagt Sabine Pfeifer.
Aktuell besuchen 86 Schülerinnen und Schüler mit einer motorischen Behinderung, einer Sehbehinderung oder einer Mehrfachbehinderung das Schulzentrum. Zusätzlich werden über 200 Kinder und Jugendliche integrativ in der Volksschule betreut.
Nachdem Regierungspräsidentin Monica Gschwind ihre Grussworte überbracht hatte und auch der Schulratspräsident Christoph Suter zu Wort gekommen war, sorgten verschiedene Showeinlagen auf der Bühne für eine kurzweilige Unterhaltung. Unter dem Motto «von Klassik bis Tango» spielten der Münchensteiner Christian Neff (Violine) und Tobias Widmer (Akkordeon) kurze Stücke.
Als nächster Programmpunkt erzählten eine Schülerin und drei Schüler der Schule gemeinsam mit ihren Betreuungspersonen die Geschichte «Seltsamer Spazierritt». Trotz ihrer Aufregung meisterten die vier ihren Auftritt souverän und wurden vom Publikum mit Applaus und Standing Ovations gefeiert. Die Stimmung im Saal war geprägt von Wertschätzung und es wurde deutlich: Die Mitarbeitenden und die Schulleitung sind mit Herzblut bei der Sache.
Kreativbeirat darf mitreden
Ein weiteres Highlight des Abends war die Vorstellung des neuen Logos inklusive des neuen Namens für die Schule. Aus TSM wird das «Kompetenzzentrum Pädagogik, Therapie und Förderung». Das Logo wurde von einem Kreativbeirat, bestehend aus neun Mitarbeitenden, erarbeitet. Sarah Wabnitz aus dem Beirat führte das Publikum durch den Entstehungsprozess. «Unsere Basis für die Logoentwicklung waren drei Grundzutaten: das Mosaik, die Potenzialtiefe und die drei Grundfarben.» Daraus ist dann das Logo, bestehend aus einem grossen «K» für Kompetenzzentrum entstanden. Der Buchstabe wird aus drei Balken in den drei Grundfarben zusammengesetzt.
Deaf-Slam begeistert Publikum
Nachdem drei Mitarbeiterinnen der Schule Einblick in die Vorbereitung einer Unterrichtsstunde gegeben hatten, machte der Deaf-Slam-Poet Joel Toggenburger den Abschluss des Abends. Wie alle Slam-Poeten trug er eine Bühnendichtung vor, machte dabei aber von der deutsch-schweizerischen Gebärdensprache Gebrauch. Während er auf der Bühne stand, übersetzte die Dolmetscherin Johanna Wüthrich seine Worte für das Publikum.
Er gratulierte dem Schulzentrum zum Jubiläum und setzte die 40 Jahre gleich in Relation zu Prinz Williams Leben – der dieses Jahr auch seinen 40. Geburtstag feiert. Dabei stosse man auf interessante Zahlen: Prinz William habe in dieser Zeit zum Beispiel schon 14610 Nächte geschlafen, sei wegen Blinzelns rund 4 Monate blind gewesen und habe 250 Hektoliter Urin ausgeschieden. «Das sind 170 Vollbäder mit warmem Wasser. Das ist sehr aktuell, ich möchte da jetzt auch gar nicht irgendwie auf das Sparpotenzial hinweisen ...», fügte er mit einem verschmitzten Lächeln hinzu. Der Schule wünschte er noch weitere 40 erfolgreiche Jahre. Nach einem kräftigen Applaus gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über zum Buffet und liessen bei angeregten Gesprächen den Abend ausklingen.