Kunterbuntes Miteinander in Münchensteiner Manege

Unter Anleitung von professionellem Zirkuspersonal veranstaltete die Schule Lange Heid in Münchenstein eine ­Projektwoche, die mit drei beeindruckenden ­Zirkusaufführungen ihren Höhepunkt erreichte.

Trapez, schminken und interviewen: Celina Naas, Cheyenne Stauffer und Joel Schneider lernten viel Neues. Fotos: Tobias König

Trapez, schminken und interviewen: Celina Naas, Cheyenne Stauffer und Joel Schneider lernten viel Neues. Fotos: Tobias König

Bringen viel Erfahrung mit: (v.l.) Marius Cavin, Larissa Kistler, Carmen Küster, Finn Andersen, Crispin Bade vom Zirkus Luna.

Bringen viel Erfahrung mit: (v.l.) Marius Cavin, Larissa Kistler, Carmen Küster, Finn Andersen, Crispin Bade vom Zirkus Luna.

Gefährliche Raubtiere: Auch die Kleinsten konnten bei den Aufführungen mitmachen.

Gefährliche Raubtiere: Auch die Kleinsten konnten bei den Aufführungen mitmachen.

Volle Konzentration: Die Schülerinnen und Schüler sorgten für magische Momente in der Manege.

Volle Konzentration: Die Schülerinnen und Schüler sorgten für magische Momente in der Manege.

Trotz des heissen Wetters am vergangenen Freitag war das Zirkuszelt rappelvoll mit Gästen. Im Scheinwerferlicht kletterten geschminkte Löwen durch Ringe, Fakire setzten sich, ohne das Gesicht zu verziehen, auf Nadeln, und waghalsige Kinder führten am Trapez kühne Kunststücke auf.

«Es ist ein tolles Projekt, vor allem weil alle von der ersten bis zur sechsten Klasse mitmachen», erklärt Simon Berset, der als Heilpädagoge an der Primarschule arbeitet und den Auftritt mitorganisiert hat. «Von Montag bis heute war jeder Tag und jede Minute für den Zirkus.» Zu Wochenbeginn wurden die Kinder in Gruppen eingeteilt und bereiteten sich dann unter Aufsicht einer Lehrperson auf den grossen Auftritt vor. Die Clowns etwa übten ihre Gagnummern ein und die Pinguine das Watscheln. Andere Gruppen waren für die Arbeit im Backstagebereich zuständig. Das Schminkatelier sorgte zum Beispiel dafür, dass die Löwen wirklich furchterregend aussahen, und eine weitere Gruppe stellte das Programmheft zusammen.

Betreut wurde das Projekt von fünf professionellen Zirkuspädagogen und -pädagoginnen des Zirkus Luna. Sie gingen von Gruppe zu Gruppe, halfen dort, wo es nötig war, und gaben wertvolle Tipps. Alle Mitglieder des Zirkus Luna verfügen über Erfahrung in der Manege und haben zudem eine pädagogische Zusatzausbildung absolviert. Darüber hinaus stellen sie bei Bedarf Material zur Verfügung, wie zum Beispiel das Zirkuszelt, das für das Projekt genutzt wurde.

Durchmischte Klassen

«Etwa die Hälfte der Kinder hat einen Migrationshintergrund», erklärt Berset. Aufgrund der kulturellen Vielfalt an der Schule und der Durchmischung der Klassen und Altersgruppen habe das Zirkusprojekt der Langen Heid den Namen Zirkus Kunterbunt erhalten.

Die klassenübergreifende Zusammenarbeit bereitete den Schulkindern viel Vergnügen. So erzählt die Viertklässle-rin Cheyenne Stauffer, die im Ressort Schminkatelier tätig war: «Es hat mir sehr gefallen, dass es durchmischt war. Es war lustig, neue Kinder kennen zu lernen, und ich hatte viel Spass mit ihnen.»

Der «abfallende Engel»

Der Sechstklässler Joel Schneider war für das Programmheft zuständig. Auch er ist äusserst zufrieden. «Ich war befreit vom Schulstress», grinst er. Er hat die Woche damit verbracht, Interviews durchzuführen und zu recherchieren.

Celina Naas, die in die Fünfte geht und auch in ihrer Freizeit die Zirkusschule besucht, fand ebenfalls grossen Gefallen an dem Projekt. «Ich habe Tricks gelernt, die ich noch nicht kannte.» So hat sie in der Projektwoche dank der Mithilfe des Zirkus Luna den «Abfallenden Engel» am Trapez gemeistert. «Sie haben mich gefragt, welche Tricks ich schon kenne und ob ich Lust hätte, neue zu lernen. Die haben sie mir dann beigebracht.»

Doch nicht nur die Lehrpersonen und die Kinder waren an dem Projekt beteiligt, auch die freiwilligen Helfer wie zum Beispiel der Elternrat haben massgeblich zum Erfolg des Zirkus Kunterbunt beigetragen. Alles in allem war es eine Woche, die sowohl Gross als auch Klein wohl nicht so bald vergessen werden.

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