Bahn frei für den Lachs
Die Fischtreppe beim Kraftwerk in Münchenstein wurde zum ersten Mal geöffnet.

Das Birswehr und die Fischtreppe am Kraftwerk Neuewelt in Münchenstein wurden seit Spätherbst 2021 saniert. Nun sind die Bauarbeiten abgeschlossen, wie die Projektverantwortlichen, die Industriellen Werke Basel und das Basler Bau- und Verkehrsdepartement, mitteilen. Die Fischtreppe wurde am Mittwoch vergangener Woche gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Bundes, der beiden Kantone Baselland und Basel-Stadt und der Gemeinde zum ersten Mal geöffnet. Voraussichtlich Ende April wird das Kraftwerk seinen Betrieb wieder aufnehmen. Eine Fischtreppe existiert beim Kraftwerk Neuewelt zwar bereits seit Inbetriebnahme des Wasserkraftwerks im Jahr 1998. Die neue Treppe und weitere Fischwanderhilfen entlang der Birs sollen es jedoch ermöglichen, dass sich die Fische besser flussabwärts bewegen können. Gerade in diese Richtung sei es nicht einfach, die Tiere davon abzuhalten, in die Turbinen zu geraten.
Schlüsselstelle für Wiederansiedlung
Das Kraftwerk Neuewelt ist das unterste vor der Mündung der Birs in den Rhein. Daher kommt ihm eine Schlüsselrolle bei der Wiederansiedlung des Lachses in der Birs und der Verbesserung der Situation bei anderen Fischarten zu. Alle Fische, die vom Rhein in die Birs und wieder zurückschwimmen, passieren das Kraftwerk und das Wehr.
Der neue Fischpass ist rund 220 Meter lang, besteht aus 59 grossen Becken und sei damit gross genug, um dereinst auch den Lachs passieren zu lassen. Bevor die Industriellen Werke Basel die neue Fischtreppe bauten, hatte das Tiefbauamt Basel-Stadt das Birswehr saniert. Dieses senkte sich seit Jahren einseitig ab, da der Fels, auf dem das Wehr gebaut ist, auf der Muttenzer Seite verwittert war. Im Rahmen des Projekts wurde nun eine unterirdische Wand eingesetzt. Diese verhindere, dass weiterhin Wasser unter dem Wehr durchfliessen könne. Zudem wurde der Untergrund stabilisiert. Das Wehr befindet sich im Besitz der Bürgergemeinde Basel-Stadt. Daher kümmert sich – obwohl auf Münchensteiner Boden gelegen – das Basler Bau- und Verkehrsdepartement um dessen Erhalt.
Im Verlauf des Aprils sollen letzte kleine Arbeiten erfolgen: Die Baustelleninfrastruktur wird abgebaut und die Kraftwerkszufahrt wiederhergestellt. Gemäss Mitteilung sind die für die Baustelleneinrichtung und den Hochwasserschutz gerodeten Flächen wieder begrünt. Dabei konnten Neophyten durch heimische Gewächse ersetzt werden, die einen Beitrag zur Biodiversität leisten.