Geschwindigkeit und Präzision in der St.-Jakobs-Halle
Anlässlich des Yonex Swiss Open ist diese Woche die Weltelite des Badmintons versammelt. Mit dabei sind Olympiasieger sowie Weltmeister und Weltmeisterinnen.
In der Badminton-Szene ist Viktor Axelsen ein Star. Der Däne, der doppelter Weltmeister und Olympiasieger ist, sei so etwas wie der Roger Federer des Badmintons, lacht Christian Wackernagel, Turnierdirektor des Swiss Open. «Axelsen ist ein absoluter Publikumsliebling!» Dass er am Swiss Open teilnehme, sei für das Turnier ein grosser Gewinn.
In Basel trifft der aktuell Führende der Weltrangliste aber auf harte Konkurrenz. Neben dem Malaysier Ng Tze Yong, der Axelsen letzte Woche am All England Open, «dem Wimbledon des Badmintons», wie Wackernagel sagt, bezwang, nehmen unter anderem auch die beiden chinesischen All-England-Open-Finalisten, Li Shi Feng und Shi Yu Qi, am Turnier teil. «Die Ausgangslage im Herreneinzel ist äusserst spannend», freut sich Turnierdirektor Wackernagel auf die Entscheidungen am Wochenende.
Auch im Fraueneinzel ist die Teilnehmerliste des Swiss Open stark besetzt. Nach der krankheitsbedingten Absage der spanischen Olympiasiegerin und Weltmeisterin Carolina Marin sind die 22-jährige Chinesin Wang Zhi Yi, aktuell Sechste der Weltrangliste, und die Inderin P. V. Sindhu, Weltmeisterin 2019 und Olympiadritte 2021, Favoritinnen auf den Turniersieg. «Im Fraueneinzel gibt es zu 99 Prozent eine asiatische Siegerin», wagt Wackernagel eine Prognose. Er hofft dabei, dass sich zwei Vertreterinnen aus unterschiedlichen Nationen um den Titel duellieren. «Für das Publikum ist ein Finalspiel mit zwei Spielerinnen aus unterschiedlichen Nationen attraktiver.»
Schweizer dank Wildcards im Hauptfeld
Neben all den ausländischen Top-Cracks stehen auch einige Schweizerinnen und Schweizer am diesjährigen Swiss Open im Einsatz. Bei den Frauen ist dies beispielsweise die 23-jährige Jenjira Stadelmann, die aktuell auf Position 71 der Weltrangliste liegt und die dank einer Wildcard im Hauptfeld starten kann. Ebenfalls dank einer Wildcard im Hauptfeld mit dabei ist der Aargauer Tobias Künzi, aktuell die Nummer 98 der Welt. «Realistisch betrachtet wird es sowohl für Jenjira als auch für Tobias schwierig», schätzt Wackernagel die Ausgangslage der beiden ein. Einmal abgesehen vom sportlichen Resultat sei aber für alle Schweizer Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Swiss Open allein die Möglichkeit, in ihrer Heimat vor Familie und Freunden gegen die Weltelite spielen zu können, eine tolle Chance.
«Beeindruckender als am Fernseher»
Eine tolle Chance ist das Swiss Open auch für alle Sportbegeisterten der Region, bietet es doch die Möglichkeit, internationalen Spitzensport auf höchstem Level zu verhältnismässig moderaten Preisen zu geniessen. Es habe sowohl für Donnerstag und Freitag als auch fürs Wochenende noch Tickets, meint Turnierdirektor Wackernagel und schiebt gleich ein bisschen Werbung hinterher: «Badminton ist ein unglaublich schneller und dynamischer Sport, der aufgrund seiner langen Ballwechsel für die Zuschauer und Zuschauerinnen sehr attraktiv ist.» Dem pflichtet ein älterer Herr aus dem Publikum, der nach eigener Aussage zum ersten Mal das Swiss Open besucht, spontan bei: «Vor Ort sind Geschwindigkeit und Präzision noch um einiges beeindruckender als am Fernseher!»