Eine Abschlussklasse verewigt sich auf dem Pausenhof
Ein neues Spielhäuschen ziert den Pausenplatz vom Schulhaus Loog in Münchenstein. Geplant und gebaut hat es die Klasse 6b. Dabei hatte sie mit erheblichem Zeitdruck zu kämpfen.
Das alte Spielhäuschen auf dem Pausenplatz war in die Jahre gekommen und musste ersetzt werden. Im Rahmen einer gemeinsamen Abschlussarbeit entschied die Klasse 6b, selbst ein neues zu bauen. Gemeinsam mit dem Sozialpädagogen Erik Braun machte sich die Klassenlehrerin Michèle Dürr daran, das Projekt umzusetzen. Die Kinder lernten dabei, wie sie trotz begrenzter finanzieller und zeitlicher Mittel ein tolles Resultat erzielen können.
Als Erstes benötigte die Klasse einen konkreten Bauplan. «Wir haben die Klasse in kleine Gruppen eingeteilt, quasi in Architektenbüros. Und dann gab es einen Wettbewerb», erklärt Dürr. Viele gute und kreative Ideen waren entstanden. Aber letztendlich setzte sich das Projekt von Timon Joller und Kaspar Frei durch. Die beiden Zwölfjährigen liessen sich von der Buch- und Filmreihe «Herr der Ringe» inspirieren: «Wir wollten eine Hobbithöhle bauen», erklärten sie. Als der Bauplan feststand, musste noch die Finanzierung geklärt werden. «Ohne Sponsoren hätten wir es niemals geschafft», sagt Dürr rückblickend. Doch zum Glück konnten sie auf grosszügige Unterstützung zählen. Die Gemeinde finanzierte die Balken, Eltern spendeten das Fundament, und die Sperrag AG stellte Bauplatten zur Verfügung.
Täglich während Stunden mit Bau beschäftigt
Dann machten sich die Kinder an die Arbeit. «Die Schulkinder haben fast alles selbst gemacht, aber immer unter Anleitung», erklärte Klassenlehrerin Michèle Dürr. So nahmen die Kinder Mass, bohrten, schraubten und durften sogar mit der Stichsäge hantieren. Zu Verletzungen kam es nicht. Der einzige Zwischenfall ereignete sich während eines Sturms. «Es war ein Ast auf das Häuschen gefallen, es gab aber glücklicherweise keine Schäden», freute sich Sozialpädagoge Erik Braun. Obwohl die Kinder gut mitarbeiteten, kam es immer wieder zu Verzögerungen. So hatte etwa ein Lastwagen ein Hydraulikdefekt, oder das Fundament konnte nicht so gelegt werden, wie es ursprünglich geplant war. Die Zeit wurde immer knapper. «Wir waren fast täglich über Stunden mit dem Bauprojekt beschäftigt, am Schluss waren wir nur noch am Bauen. Die eine Hälfte der Klasse baute, die andere Hälfte hatte Unterricht», erinnerte sich Michèle Dürr. Zum Glück waren die Kinder hoch motiviert und arbeiteten sogar an freien Nachmittagen am Spielhäuschen weiter.