Ein verspäteter Spatenstich mit vielen Glücksgefühlen
Vor gut zwei Wochen begannen die Bauarbeiten bei der Sportanlage Au. Bereits im kommenden Herbst soll das Kunstrasenfeld eröffnet werden.
Münchensteins Gemeindepräsidentin Jeanne Locher (SP) hatte sichtlich Freude, als sie Baggerfahrer Ueli Fankhauser assistieren und ein tiefes Loch schau-feln durfte. Es war ein feierlicher Akt am Montagnachmittag, der eigentlich schon hätte zwei Wochen früher stattfinden sollen. Denn bereits Mitte März fuhren auf dem Sportplatz Au an der Heiligholzstrasse neben der Autobahn A18 die Bagger auf. Die Baubewilligung vom Kanton kam überraschend schnell, wodurch der offizielle Spatenstich hinterherhinkte.
Man sei dank dem schönen Wetter gut vorangekommen, resümierte Eric Hardman zufrieden. Der Inhaber der Rasenplan GmbH plant und leitet die Arbeiten im Auftrag der Gemeinde. Aufgrund der knappen Platzverhältnisse habe man die Variante gewählt, mit der aus dem vorhandenen Platz «jeder Zentimeter» ausgenutzt werde.
Die Neugestaltung der ganzen Sportanlage Au ist das Herzstück des vor einem Jahr an der Gemeindeversammlung verabschiedeten Sport- und Freizeitanlagenkonzepts, mit dem die Gemeinde Münchenstein 6,7 Millionen Franken in Sportanlagen, Spielplätze und einen neuen Vitaparcours investiert. Alleine 3,5 Millionen Franken gehen davon in die Sportanlage Au, die ein neues Kunstrasenfeld als Hauptplatz und zwei Naturrasenfelder für Juniorenspiele erhält. Auch ein neuer Spielplatz ist geplant. Das Kunstrasenfeld soll bereits im Oktober dieses Jahres bespielbar sein, frohlockte Hardman. Die Naturrasenfelder im unteren Teil der Anlage sollen im Mai 2023 so weit gereift sein, dass darauf die jungen Fussballerinnen und Fussballer des FC und des SC Münchenstein ihre Tricks und Torschüsse üben können.
Fussballclubs brauchen künftig weniger Turnhallen
In den vergangenen Jahren erlangten die Münchensteiner Teams in der Region ungeliebte Bekanntheit, weil aufgrund der knappen Platzverhältnisse, des schlechten Zustandes und des fehlenden Kunstrasenfeldes auf den Sportplätzen Au und Welschmatt überdurchschnittlich viele Trainings und Spiele abgesagt werden mussten. Mit einer modernen Beleuchtung und einer automatischen Bewässerungsanlage ist der Sportplatz Au künftig bestens gerüstet. Nach dessen Fertigstellung werden die Sportplätze Welschmatt 1 und 2 saniert und erneuert.
FC-Münchenstein-Präsident Tobias Hofer betonte, dass von der Aufwertung der Fussballplätze und insbesondere vom neuen Kunstrasenfeld auch die anderen Münchensteiner Sportvereine profitieren werden, da die Fussballclubs in den Wintermonaten nicht mehr so viele Hallen besetzen werden. Für Gemeindepräsidentin Jeanne Locher war der Spatenstich trotz Verspätung «ein erfreulicher Anlass». Sport nehme in der Gesellschaft einen wichtigen Stellenwert ein, was während der Pandemie sogar noch zugenommen habe. Gemeinderatskollege Dieter Rehmann (SP), unter anderem zuständig für die Bereiche Freizeit und Erholung, stellte klar, dass das Sport- und Freizeitanlagenkonzept sowohl für die Münchensteiner Vereine wie auch für die ganze Bevölkerung einen Mehrwertbedeutet.