Chinderfasnacht, vorwärts, Marsch!
Pinguine, Geister und lebendig gewordene Emojis bahnten sich am vergangenen Freitag ihren Weg durch die Strassen Münchensteins. Viele hundert Schaulustige auf den Trottoirs verfolgten die kunterbunte Kinderfasnacht.
Es ist kurz nach 14 Uhr. Eine Schar von Eltern und zahlreiche weitere Fasnachtsbegeisterte warten gespannt auf den Startschuss der diesjährigen Kinderfasnacht. «Hänn mir’s verpasst?», befürchten schon die ersten Zuschauer dicht gedrängt am Strassenrand. Hier werden gleich über 850 Kinder, Lehrpersonen und andere Teilnehmende in bunten, selbst gebastelten Kostümen durch die Strassen ziehen – begleitet von vier Guggenmusiken. Besonders auffällig sind dabei die mit orangen Warnwesten ausgestatteten Wärkhofschränzer. Der Name ist Programm, denn in dieser Gugge spielen auch viele Mitarbeitende des Werkhofs mit.
Der Umzug beginnt: Nach und nach werden die Kostüme in mehr oder minder geordneten Kolonnen vorgeführt. Händchenhaltend ziehen die kleinen Geister am Publikum vorbei und sehen eher herzerwärmend als furchteinflössend aus. Von Feen und Elfen über Pinguine und Dinosaurier bis hin zu gelben Emoji-Figuren – beim farbenprächtigen Umzug gibt es viel Abwechslung. Eines jedoch haben fast alle Kinder gemeinsam: Eine prall gefüllte Tasche voller Süssigkeiten und Räppli, wobei vor allem Letztere grosszügig an die Zuschauenden «verteilt» werden.
Fasnächtliche Festwirtschaft beim Kuspo
Ab 15 Uhr treffen die ersten Jung-Fasnächtlerinnen und -fasnächtler beim Kuspo ein, wo bereits alles für ein gemütliches Ausklingen bereitsteht. Fürs leibliche Wohl gibt es unter anderem Grillwürste, Cola und vegane Muffins. Möglich gemacht wurde das Ganze durch das Engagement des Organisationskomitees, der Elternräte und vieler Lehrpersonen. «Von den Anmeldungen und der Routenplanung über die Absprache mit der Polizei bis hin zur Koordinierung der Lotsen, da kommt einiges an Arbeit zusammen», meint OK-Mitglied Michaela Ballmer. «Wir sind sehr auf die Mithilfe der Eltern angewiesen.» In diesem Jahr sei es nach der Coronapandemie etwas schwierig gewesen, Leute zu mobilisieren, doch man blicke optimistisch aufs nächste Jahr.
Dennoch scheint auch heuer die Kinderfasnacht ein voller Erfolg gewesen zu sein. OK-Kollegin Claudia Schneider resümiert: «Wir sind sehr zufrieden und das Schönste ist sowieso, in strahlende Kinderaugen zu blicken.» Beispielsweise in diejenigen der zehnjährigen Julia aus dem Schulhaus Löffelmatt. Stolz präsentiert sie ihr selbst gebasteltes Kostüm – ein gelbes Emoji mit herausgestreckter Zunge. Auf die Frage, was ihr denn am besten gefallen hätte, meint sie ganz uneigennützig: «Das Verteilen von Süssigkeiten mag ich am meisten.»
Auch die siebenjährigen Ophelia aus dem Schulhaus Neue Welt scheint rundum zufrieden. Über ihr farbiges Eulenkostüm erzählt sie: «Wir haben das im Werkunterricht in den letzten fünf Wochen selbst gemacht.» Der schulische Werkunterricht wird somit mit Sicherheit auch Anfang des nächsten Jahres einen Hinweis darauf geben, mit welchen Kostümen an der Kinderfasnacht 2024 durch die Strassen Münchensteins gezogen werden wird.