Auf die Details kommt es an
Vor 15 Jahren hat Peter Schreiner den Schüler Modelleisenbahn Club Münchenstein (SMCM) gegründet. Zum Jubiläum findet am Samstag ein Tag der offenen Tür statt.
Zahlreiche Schienen führen durch Landschaften, Tunnel in einem Bergmassiv und über Brücken, daneben steht eine Stadt mit Kirche und Riesenrad: 15 Jahre Arbeit stecken in der Modelleisenbahn im Luftschutzkeller beim Löffelmattschulhaus. Im Jahr 2007 hat Peter Schreiner den SMCM gegründet mit dem Ziel, ein Freizeitangebot für Jugendliche zu schaffen.
Schreiner selbst hat sich sehr früh bei seinem Vater mit dem «Modelleisenbahn-Virus» angesteckt. Als Kind spielte er mit den Modellen seines Vaters, danach geriet das Hobby in Vergessenheit. Einige Jahre später ging Schreiner mit seinen Kindern an eine Eisenbahnausstellung – diese waren sofort Feuer und Flamme. So hat er angefangen, mit seinen Söhnen wieder «z’isebäänle». «Zu Hause hat man aber einfach nicht genug Platz, man muss die Modelle immer wieder wegräumen», sagt er. «Das war schlussendlich meine Motivation, den Schüler Modelleisenbahn Club zu gründen.»
Als das Projekt startete, waren sein Sohn und einige seiner Mitschüler die ersten Clubmitglieder. Unterstützung erhielten sie von anderen Vätern. «Als uns die Gemeinde dann Räumlichkeiten für das Projekt zur Verfügung gestellt hat, konnten wir den Verein gründen», erzählt Schreiner. Als Clublokal dient ein Luftschutzbunker, der sich unter der Turnhalle des Löffelmattschulhauses befindet. Als später 13 Jugendliche gleichzeitig in dem Club traten, wurde der Platz knapp. Daraufhin erhielt der Verein von der Gemeinde einen zweiten Raum für seine Werke.
Während zurzeit in einem der beiden Räume an einer kleineren Modelleisenbahn gebaut wird und noch einige «Baustellen» sichtbar sind, ist im Hauptraum eine Bahn zu sehen, in der 15 Jahre Arbeit stecken. Beim Betrachten der Anlage wird schnell klar: Die Jugendlichen legen viel Wert auf Details. Überall befinden sich Figürchen, die eine eigene Geschichte erzählen: Während einige Menschen gerade ihre Fahrräder abgestellt haben, um an einem See baden zu gehen, kämpfen winzige Schafe neben einem Bauernhof miteinander. Die Polizei ist wegen eines Unfalls im Einsatz, und eine Baustelle wurde mit winzigen Pylonen abgesteckt. Die Züge haben die Jugendlichen selbst mitgebracht, einige Modelle stammen aber auch aus Nachlässen. Das Material wird aus der Vereinskasse bezahlt oder von Firmen gesponsert.
Mädchen erwünscht
Seit der Verein gegründet wurde, kommen alle paar Jahre wieder neue Jugendliche in den Club. «Aktuell sind es sieben kreative, initiative und selbstständige Jungs», sagt Schreiner. «Schön wäre es natürlich, wenn auch einmal Mädchen in den Club kommen würden», ergänzt er. Das Angebot richtet sich an Jugendliche aus Münchenstein und Umgebung ab 12 Jahren. Jeweils am Montag von 19 bis 21 Uhr werden die Züge gefahren, und die «Isebäänler» werkeln an ihren Modellen. Die Ideen für die Gestaltung der einzelnen Bereiche kommt dabei von den Jugendlichen, ein vierköpfiges Leitungsteam unterstützt sie bei der Realisierung.
Noch einmal von Anfang an
Mit dem Tag der offenen Tür hofft Schreiner, dass sich neue Mitglieder finden lassen. Der SMCM ist ebenfalls auf der Suche nach Verstärkung des Leiterteams. Wer also selbst einmal einen Zug fahren möchte oder sich das beeindruckende Werk aus 15 Jahren Arbeit anschauen will, kann das am kommenden Samstag bei Kaffee und Kuchen tun.
Schreiners Plan für die Zukunft sieht eine neue, dritte Anlage vor. «Wenn es neue Mitglieder gibt, wollen wir noch einmal von Anfang an zeigen, wie eine solche Modelleisenbahn gebaut wird.»
Der Tag der offenen Tür findet am Samstag, 26. November, von 13 bis 17.30 Uhr im Clublokal im Löffelmattschulhaus statt.