Areal Bruckfeld: Wohnen auf drei «Inseln»
Für die Arealentwicklung Bruckfeld ist die Vernehmlassung zum Nutzungskonzept abgeschlossen. Auf grüner Wiese hinter dem Kuspo sollen drei unterschiedliche Wohninseln entstehen.
Das gemeindeeigene Areal «Bruckfeld» mit einer Grösse von rund 20000 Quadratmetern liegt unterhalb der katholischen Kirche, zwischen der Schulstrasse und der Dammstrasse zentral innerhalb des Gemeindegebietes von Münchenstein. Im Norden sowie im Süden wird es durch bestehende Wohnhäuser begrenzt. Das Kultur- und Sportzentrum Kuspo befindet sich direkt neben dem Planungsareal. Mit der Bebauung der grünen Wiese plant die Gemeinde die Schaffung eines Quartiers, das sich durch unterschiedliche Wohnformen und folglich durch eine stark durchmischte Bewohnerschaft auszeichnet, wie Gemeinderat und Verwaltung auf der Website www.areale.mstein.ch schreiben. Mit dem Abschluss der Vernehmlassung zum Nutzungskonzept endete Mitte September eine wichtige Etappe. Aktuell wertet die Gemeinde die Antworten daraus aus. Gemäss Gemeinderat Daniel Altermatt (GLP) gäbe es aktuell nicht mehr zu sagen, als auf der besagten Website steht. «Alles, was aktuell feststeht, ist veröffentlicht.»
Vielfältig und lebendig
Die Gemeinde geht von 400 zusätzlichen Bewohnerinnen und Bewohnern bis ins Jahr 2030 aus. Als Planungsgrundlage wurde im Jahr 2018 ein Studienauftrag durchgeführt. Das Siegerprojekt erfuhr anschliessend eine vertiefte Überarbeitung und wurde vom Gemeinderat 2020 verabschiedet. Für die Realisierung sollen im kommenden Jahr mittels Wettbewerb Investoren gesucht werden. Die Gemeinde will in der Ausschreibung zum Investorenwettbewerb Vorgaben zu den künftigen Nutzungen machen. Grundlage dafür bildet das Nutzungskonzept, in welchem die Gemeinde von einem «vielfältigen und lebendigen» Quartier spricht. Es soll Raum für unterschiedliche Nutzerinnen und Nutzer geschaffen werden. Dies soll durch den Einbezug der Bevölkerung in die Planungsphase sowie durch eine Vielfalt der Bauträger, also der Investoren, erreicht werden.
Quartiermanager oder Quartierverein?
Am Studienauftrag Bruckfeld nahmen 2018 insgesamt vier Planungsteams teil. Als Sieger ging das Projekt der Metron AG aus Brugg hervor. Dieses sieht die Schaffung von total drei unterschiedlichen Wohninseln beziehungsweise Nachbarschaften vor. Zwischen den Inseln wird ein öffentlich nutzbarer Raum aufgespannt, welcher eine Abfolge von unterschiedlichen Plätzen definiert. Die vorgesehenen Wohninseln können weitgehend unabhängig voneinander entwickelt und realisiert werden.
Auf dem Areal soll nicht «irgendein austauschbarer Wohnraum» entstehen, der auf dem Markt gut funktioniert, formuliert es die Gemeinde leicht blumig. Zur Zielgruppe gehören Erziehende, Kinder, Jugendliche und Senioren. Im neuen Quartier sollen Begegnungen stattfinden und eine lebendige Nachbarschaft gelebt werden, sodass ein «Wir-Gefühl» entstehen könne. Es sei vorstellbar, die langfristig angestrebte Entwicklung des Quartiers mithilfe eines Quartiermanagers oder eines Quartiervereins zu unterstützen.
Das Kuspo als wichtigster Bezugspunkt im Quartier soll in seiner Funktionalität nicht eingeschränkt werden. «Es müssen gute Lösungen für Zufahrtsverkehr, Parkierung und Lärm bei publikumsoffenen Anlässen ausgearbeitet werden, damit auch die Interessen des neuen Wohnquartiers gewahrt bleiben.» Auch sei die Aussichtsschutzzone nördlich der katholischen Kirche zu beachten, so dass die «erhaltenswerten Sichtvernetzungen» nicht beeinträchtigt werden.
Nach Auswertung der Vernehmlassung und des Investorenwettbewerbs 2023 werde nochmals die Bevölkerung informiert. Anschliessend beginnt der Entwurf für den Quartierplan.