Junge Pianistin begeisterte

Das «Orchester Dornach» überzeugte am vergangenen Sonntag mit einem abwechslungsreichen Konzert im Goetheanum.

Gefühlvoll und technisch einwandfrei: Gracia Steinemann berührte die Herzen mit Mozarts 20. Klavierkonzert.  Foto: Caspar Reimer
Gefühlvoll und technisch einwandfrei: Gracia Steinemann berührte die Herzen mit Mozarts 20. Klavierkonzert. Foto: Caspar Reimer

Caspar Reimer

Auch 225 Jahre nach seinem Tod vermag die Musik Wolfgang Amadeus Mozarts zu berühren und zu begeistern. Es scheint so, als seien einige seiner Werke für die Ewigkeit geschaffen. Dies fällt besonders auf, wenn eine sehr junge Pianistin im Jahr 2016 auf der Bühne eines grossen Konzertsaals mit einer Begeisterung und Frische Mozart spielt, als seien diese Melodien eben gerade geschrieben worden. So geschehen am vergangenen Sonntag im Grossen Saal des Goetheanums, als das «Orchester Dornach» zum zweiten Konzert in diesem Jahr einlud.

 Der Auftritt der Pianistin Gracia Steinemann war Höhepunkt und Abschluss des fast zweistündigen Konzertes: Begleitet von den Streicherinnen und Streichern des Orchesters spielte die 22-Jährige das im Jahre 1785 entstandene 20. Klavierkonzert in d-Moll. Es ist eines der bekanntesten Werke Mozarts, das durch seine teilweise düstere Tonart auffällt. Bei der Uraufführung des Werkes am 11. Februar 1785 spielte Wolfgang Amadé, wie sich der Künstler übrigens selber meistens nannte, den Solopart selbst.

 Gracia Steinemann meisterte diese musikalische Achterbahnfahrt nun am vergangenen Sonntag technisch einwandfrei, aber auch mit viel Gefühl. Die Pianistin hatte vor zwei Jahren an der Hochschule in Basel ihr Klavierstudium begonnen und trat als Solistin schon in verschiedenen Ländern Europas auf. Das Publikum war vom Auftritt der jungen Musikerin begeistert und belohnte dies mit einem tosenden Applaus am Ende der Vorstellung.

Leise Töne und kraftvolle Schläge

Weniger Glanz und Glamour, doch musikalisch genauso interessant war der erste Konzertteil vor der Pause, der mit einer unaufdringlichen, aber wohlklingenden Suite für Streichorchester des tschechischen Komponisten Leoš Janácek startete. Gerade diese feineren Klänge dürften für das Orchester, das vorwiegend aus Amateurmusikern besteht, eine Herausforderung gewesen sein. Mehr Lautstärke und Klangvolumen gab es danach mit einer Sinfonie von Joseph Haydn, für die zusätzlich einige Profi-Bläser die Bühne betraten. Der tänzerische Wechsel zwischen Streich- und Blasinstrumenten und einige markante musikalische Schläge liessen in Grossen Saal des Goetheanums eine Stimmung entstehen, wie man sie von den grossen Konzerthallen international bekannter Profi-Philharmonien kennt.

Dirigent feiert Jubiläum

Das «Orchester Dornach», das vor zwei Jahren sein 50-jähriges Bestehen feierte, ist kein anonymes Profiensemble, sondern vor allem ein lokaler Verein, der Musikbegeisterten aus Dornach und der Region eine Möglichkeit bietet, ihrem Hobby auf einem hohen Niveau nachzugehen. Musikerinnen und Musiker müssen ihr Instrument zwar wirklich gut beherrschen, doch grundsätzlich steht das Orchester allen offen. An der Spitze steht seit 25 Jahren Profidirigent Jonathan Brett Harrison, der in der Schweiz mehrere Jugend- und Amateurorchester dirigiert: «Ich habe an meiner Arbeit noch genauso viel Spass, wie vor 25 Jahren», so Harrison. Zum Dank Applaus und Blumen für den Dirigenten.

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