Zurück zum Wasser aus der Hilzensteinquelle

Die Trockenheit veranlasst den Dornacher ­Gemeinderat zu neuen Überlegungen bei der Trinkwasserversorgung.

Die Gemeinde Dornach rief diesen Sommer die Bevölkerung zum sparsamen Umgang mit Wasser auf und stellte die öffentlichen Brunnen ab. Das Bundesamt für Umwelt gehe davon aus, dass es wegen Extremereignissen regional und zeitlich begrenzt immer wieder zu Wasserknappheit kommen könne.

«Das Trinkwasser ist – gerade mit Blick auf die heutige Weltlage – in der rohstoffarmen Schweiz von grösster Bedeutung», hob der zuständige Gemeinderat Urs Kilcher (FDP) an der Gemeinderatssitzung vom Montag hervor. Die Gemeinde habe 2014 die Hilzensteinquelle für die Einspeisung in die Trinkwasserversorgung von Dornach aufgegeben. Die für die Sanierung notwendigen Investitionen seien auf über drei Millionen Franken geschätzt und verworfen worden, führte Kilcher aus. «Die Quelle war damals sehr ergiebig, sie lieferte 100000 Kubikmeter Trinkwasser und deckte rund einen Viertel des Trinkwasserbedarfes von Dornach ab.» Seine Abklärungen diesen Sommer hätten ergeben, dass die Quelle selbst bei Trockenheit Wasser liefert. Bei den regionalen Wasserverbänden, die vom Grundwasser leben, zeigte sich, dass der Stand so tief war wie nie zuvor. «Meiner Meinung nach sollte man prüfen, die Hilzensteinquelle für die Einspeisung in die Trinkwasserversorgung wieder in Betracht zu ziehen», so Kilcher.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat, die Holinger AG mit den entsprechenden Abklärungen zu beauftragen. Dabei müsse man sich vor Ort ein Bild machen von der Quellfassung, den Schächten und dem Reservoir Hilzenstein, welches sich im Wald Richtung Gempen befindet. Weiter gehe es um die Fragen der Schutzzonenausscheidung und Besprechungen mit dem Amt für Umwelt in Solothurn. Diese Arbeiten werden rund zwei Monate in Anspruch nehmen. Letztlich soll dem Gemeinderat ein Bericht mit einer Empfehlung für das weitere Vorgehen vorgelegt werden, führte Kilcher aus. Da die Kosten im laufenden Budget nicht enthalten sind, sprach der Gemeinderat ­einen Nachtragskredit von 8500 Franken.

Machbarkeitsstudie für ein Jugendhaus beim Treff.12

Der Gemeinderat besprach am Montag zudem das weitere Vorgehen beim Jugendhaus. Das Architekturbüro Glockner soll eine Machbarkeitsstudie für ­einen Neubau eines Jugendhauses beim Treff.12 durchführen. Dies beschloss die Mehrheit des Gemeinderates und lehnte einen Rückweisungsantrag seitens der FDP ab. Gemäss Daniel Müller (FDP) sollte die Planung bis nach dem Urnenentscheid zur Frage der Unterführung bei der geplanten SBB-Haltestelle Apfelsee vertagt werden. «Zum jetzigen Zeitpunkt ist unklar, ob das bestehende Jugendhaus abgebrochen werden muss», argumentierte Müller.

Der Ressortverantwortliche Kevin ­Voegtli (SP) machte klar, dass es unabhängig der Unterführung eine neue Lösung für die Jugendlichen brauche. Dabei sei der neue Standort beim Treff.12 festgelegt worden. «Eine Verschiebung der Planung macht keinen Sinn.» Der Rat stimmte dem Kredit von 13800 Franken für die Machbarkeitsstudie mit fünf Ja-Stimmen zu. Bei den Abklärungen gehe es auch um die Frage, ob sich die Jugendräume mit der Mehrfachnutzung des Treffs.12 vereinbaren lassen.

Was die Urnenabstimmung anbelangt, beschloss der Gemeinderat, diese nicht zu einer «Stressübung» im November zu machen, die im Alleingang ohne «eidgenössische Abstimmungen» kostspielig wäre, sondern für den 12. März festzusetzen.

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