Zehn Jahre Swingolf Herrenmatt
Swingolf ist ein Geheimtipp für Familien, Schulen und Vereine. Die Swingolf-Anlage in Hochwald ist ein herrliches Fleckchen Erde mit Ausblick bis in den Schwarzwald und die Vogesen.

Thomas Brunnschweiler
Das Wetter am letzten Samstag war den Spielern auf der 9-Loch-Anlage noch gnädig. Drei Freunde aus dem Schwarzbubenland genossen das lockere Spiel mit dem dreiseitigen Universalschläger und dem Hartschaumball, der im Gegensatz zum Golfball keine gefährliche Wirkung entfalten kann. Etwas später liess sich auch die Lehrerschaft von Oberdorf in die ursprünglich französische, 1982 von Laurent de Vilmorin entwickelte Golfsportvariante einführen. Teils unbeholfen, teils mit Geschick schlugen die Anfängerinnen und Anfänger die Bälle in das eigens für das Training aufgespannte Netz. Geduldig und mit viel Witz erklärte Hansruedi Vögtli, der vor kurzem achtzig Jahre alt geworden ist, der Gruppe den einstiegsfreundlichen Freiluftsport.
Ideal für Gruppen
Die fünf Hektar grosse Anlage oberhalb des Restaurants Herrenmatt gibt es nun etwas über zehn Jahre. Sie war die vierte, die in der Schweiz eröffnet wurde, wobei der geografische Schwerpunkt des Swingolf in der Westschweiz liegt. Den Namen hat die Sportart vom «Swing» erhalten, der Bewegung, mit der sich der Ball über mehr als 100 Meter schlagen lässt. «Dieser Sport ist vor allem für Gruppen geeignet», sagt Hansruedi Vögtli, «für Familien, Schulen, Vereine, Firmen und Gesellschaften.» Jede Gruppe erhält eine Karte mit dem Plan, den Loch-Distanzen und dem jeweiligen Par. Das ist die Soll-Grösse der Anzahl von Schlägen. Das Swingolf von Hochwald hat 36 Par, aber es gibt einzelne Spieler, die es auch schon mit weniger Schlägen geschafft haben. Meist spielen vier Leute in einer Gruppe. In Hochwald wird mit einem Allzweckschläger für Rechts- und Linkshänder gespielt. Beim Originalschläger gibt es jedoch zwei Typen.
Besonders im Sommer herrsche grosser Andrang, erklärt Hansruedi Vögtli, der die Utensilien wie Schläger, Bälle und Tees (kleine Abschlaghilfen) in einem fahrbaren Häuschen versorgt hat. Die Baugenehmigung für ein Häuschen mit Fundament hat er nicht erhalten. «Wenn Schulen kommen, steht ihnen auch ein Grill zur Verfügung», so Vögtli, «für die Erwachsenen Gäste gibt es das Restaurant Herrenmatt.» Dieses hat ausser am Montag und Dienstag immer geöffnet und bietet am Samstag und Sonntag durchgehend warme Küche an.
Nicht elitär und billiger als Golf
Mögen die «richtigen» Golfer schnöde die Nase rümpfen über das «Bauerngolf», wie Swingolf manchmal genannt wird, eines ist klar: Diese Golfvariante ist bedeutend billiger als Golf, macht ebenfalls Spass und ist frei vom elitären Golf-Image. Eigentlich ist es merkwürdig, dass das Swingolf in der Öffentlichkeit noch so wenig bekannt ist. Im Preis inbegriffen sind Einführung, Schläger und Ball. Mit 17 Franken (bzw. 12 Franken für Kinder) ist man dabei; gratis ist die absolut einmalige Rundsicht. Diese allein lohnt einen Abstecher zum Swingolf Herrenmatt.