Vier Jubiläen – ein grosses Fest

Am Mauritiustag luden die Pfarrei, die Pfadi, die Weltgruppe und die ­Moritzenbrüder in ­Dornach zum Feiern ein.

Volle Tische: Das Fest zog unzählige Besuchende an. Fotos: Léonie Müller-Haller

Volle Tische: Das Fest zog unzählige Besuchende an. Fotos: Léonie Müller-Haller

Packen zusammen an: (v.l.) Fabian Kunz (Pfadi St. Mauritius) Benjamin Stoffel (Welt­gruppe), Joe Dietlin (Moritzenbrüder) und Basil Schweri (Kath. Kirchgemeinde Dornach).

Packen zusammen an: (v.l.) Fabian Kunz (Pfadi St. Mauritius) Benjamin Stoffel (Welt­gruppe), Joe Dietlin (Moritzenbrüder) und Basil Schweri (Kath. Kirchgemeinde Dornach).

Umrahmen die Feier: Alphornklänge.

Umrahmen die Feier: Alphornklänge.

Der Mauritiustag, alljährlich am 22. September und Feiertag des heiligen Mauritius, ist in Dornach ein anerkannter Feiertag. Die Schulen bleiben geschlossen, die Gemeinde und die Geschäfte ebenfalls. Dieses Jahr gab es an jenem Feiertag ein grosses Dorf- und Pfarreifest rund um die katholische Kirche St. Mauritius. Denn der 22. September fiel zufällig auf einen Sonntag.

Vor dem Glacestand, unter farbenfrohen Girlanden und umringt von vielen Menschen traf man am Sonntag Basil Schweri. Er ist Pfarreiseelsorger und Gemeindeleiter der Pfarreien Dornach, Gempen und Hochwald und Hauptverantwortlicher für das Fest am Mauritiustag. Die Idee des Festes kam ihm im letzten Jahr: «Ich habe gesehen, dass der 22. September auf einen Sonntag fällt, und dachte, dass das eine gute Gelegenheit für ein solches Fest ist.» Hinzu kommt, dass in diesem Jahr einige Gruppierungen, die der Pfarrei angegliedert sind, Jubiläen feiern: 800+1 Jahre Pfarrei, 90 Jahre Pfadi, 50 Jahre Weltgruppe und 30 Jahre Moritzenbrüder. All das gab Anlass zum Feiern. Zudem hat Schweri letztes Jahr Festluft geschnuppert und angebissen: «Letztes Jahr war ja das grosse Dorffest 800 Jahre Dornach und wir von der Pfarrei dachten, dass wir dieses Jahr ein eigenes Fest auf die Beine stellen wollen.» Gesagt, ­getan.

Für Festprogramm war gesorgt: Die Kinder durften grosse Seifenblasen machen, an einer Schnitzeljagd teilnehmen und basteln. Eine Bühne bot ein vielseitiges Programm von Theater über Jodlerchor und Musik-Duo. Auf dem Gelände der St. Mauritius Kirche konnten sich die Besucherinnen und Besucher den ganzen Sonntag vergnügen. Tische und Stühle standen bereit und luden zum Verweilen ein und die Tombola war mit Preisen gefüllt.

Schnitz und Speck – das gehört zum Mauritiustag

Die Jubilaren gestalteten das Fest mit und feierten diesen besonderen Tag. «Zum Mittagessen gab es Schnitz und Speck, das gibt es immer am Mauritiustag», erzählt Joe Dietlin von den Moritzenbrüdern, einer katholischen Männervereinigung mit dem Ziel, religiöse Bräuche zu erhalten. Dieses traditionelle Essen ist ein Eintopf mit Speck, Kartoffeln und Birnen. Dietlin und die Moritzenbrüder engagieren sich unter dem Jahr in der Kirchgemeinde. Zum Beispiel organisieren sie regelmässig den Lottomatch im Altersheim Wollmatt oder verschiedene Wanderungen. Am Dorf- und Pfarreifest genossen sie vor allem die Freundschaft zu anderen Gruppen von Moritzenbrüdern: «Unsere Kollegen aus Solothurn sind heute unsere Gäste und wir pflegen den Kontakt zu unseren Mitbrüdern», schwärmt Dietlin. Auch Benjamin Stoffel, Initiant und Leiter der Weltgruppe, freut sich über das gelungene Fest. Die Weltgruppe gehört zu den drei Gemeinden Dornach, Gempen und Hochwald und ist dafür zuständig, Spendengelder, die von den Kirchgemeinden und Privatpersonen kommen, weiterzuleiten. «Wir suchen die Projekte aus, die wir finanziell unterstützen möchten», erklärt Benjamin Stoffel. «Dabei versuchen wir immer, Projekte auszuwählen, die irgendwie in einem Zusammenhang mit uns stehen. Aktuell zum Beispiel unterstützen wir ein Jugendprojekt in den Favelas in Brasilien. Ein Pfarrer von Dornach kennt jemanden, der bei diesem Projekt mitarbeitet, und so kamen wir dazu.» Die Kollekte des  Festgottesdienstes ging an die Weltgruppe.

Die Pfadi St. Mauritius Dornach hatte mehrere Aufgaben. Sie betrieb einen ­Crêpes-Stand. «Das ist schon ein bisschen Tradition», erzählt Fabian Kunz, mit Pfadinamen Smurf. «Wir betreuen oft einen Crêpes-Stand, zum Beispiel auch am Weihnachtsmarkt.» Am Dorf- und Pfarreifest organisierte die Pfadi allerdings noch mehr: Sie war unter anderem fürs Kinderprogramm ­zuständig.

Rund 200 Freiwillige wirken mit

Das Fest ist weder über Spenden noch über Werbung finanziert worden. «Es ist praktisch selbsttragend», erklärt Schweri. «Die Einnahmen an den Ständen decken die Kosten, und es geht nur, weil zirka 200 Freiwillige mitwirken.» Ob es ein solches Fest am Mauritiustag in Dornach wieder geben wird – sollte der 22.  September auf einen Wochenendtag fallen – ist noch unklar, aber vorstellbar, so Schweri weiter. «Für mich ist es ein Pfarrei- und Dorffeiertag, der die verschiedenen Menschen vom Dorf und die verschiedenen Gruppen der Pfarrei zusammenbringen soll.»

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