Steigende Schülerzahlen: Dornacher Schulen brauchen mehr Platz

Gemeinderat und Ver­waltung zeigten an der Infoveranstaltung die Notwendigkeit und die Bedeutung der Schulraumerweiterung auf. In der Diskussion kamen einige Bedenken zur Sprache.

Landabtausch: Der Erweiterungsbau soll auf dem Land entstehen, das heute der Kirchgemeinde gehört. Foto: Fabia Maieroni

Aufgrund steigender Kinderzahlen möchte der Gemeinderat von Dornach nebst einer Erweiterung der Schulanlagen auch ein zusätzliches Kindergarten-gebäude erstellen und bei dieser Gelegenheit zusätzliche Räumlichkeiten für eine Tagesstruktur schaffen, erläuterte Bildungschefin Maria Montero Immeli (die Mitte) am Dienstagabend an der Informationsveranstaltung. Gemäss Machbarkeitsstudie komme die Möschlerwiese oder das Areal angrenzend zum Kindergarten am Gempenring in Frage.

Wie das Projekt aussehen könnte, soll nun in einem Wettbewerbsverfahren ­eruiert werden. Dafür beantragt der ­Gemeinderat der kommenden Gemeindeversammlung einen Kredit von 465000 Franken. Der Wettbewerb sieht die Ausschüttung eines Preisgeldes von knapp 200000 Franken vor, das den ­Anreiz erhöhe. Schulleiter Reto Fehr wies aus pädagogischer Sicht auf die Not­wendigkeit und die Bedeutung der Schulerweiterung hin. Bauverwalter Marc ­Etterlin gab Einblick in den bisherigen Planungsverlauf. Zum Zeitplan erfuhren die Zuhörenden, dass im nächsten Jahr über den Baukredit abgestimmt und die Bauten letztlich in einer Zeitspanne von 18 Monaten erstellt werden sollen. Das erklärte Ziel sei, im Schuljahr 2028/29 die Einweihung zu feiern. Sollte der Wettbewerbskredit abgelehnt werden, würde man eine grosse Chance verpassen und müsste über die Bücher gehen, hiess es aus dem Gemeinderat auf die entsprechende Frage. Die Kinderzahlen steigen, es brauche zusätzlichen Raum, dann halt mit teuren Provisorien, meinte Montero Immeli.

Auch Schulanlage Bruggweg soll erneuert werden

In der Diskussionsrunde wurden Bedenken geäussert zur Finanzierung und zum Raumprogramm. Letzteres gehe über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Bei diesem «Nice-to-have-Programm» würden die bisher vom Gemeinderat genannten 38 Millionen Franken nicht ausreichen, meinte ein Votant. Auf die Frage, wie Dornach die riesigen Investitionen finanzieren solle, konnte Gemeindepräsident Daniel Urech (FWD/Grüne) keinen Finanzplan zücken, sondern räumte ein, dass die Gemeinde noch auf der Suche nach Lösungen sei. Erschwerend kommt hinzu, dass der Gemeinderat auch die Schulanlage Bruggweg erneuern will. Auf die Frage, wann damit zu rechnen sei, sagte Montero Immeli: «Auch das hat höchste Priorität, ich möchte die Planung noch in dieser Legislatur starten.»

Am 13. April entscheidet der Souverän an der Urne über den geplanten Landabtausch mit der Kirchgemeinde. Der Gemeinderat will, dass das Areal in das Grundeigentum der Einwohnergemeinde Dornach übergeht. Es gehört der katholischen Kirchgemeinde, und diese wollte einen Baurechtsvertrag. In intensiven Verhandlungen einigten sich die beiden Parteien schliesslich auf ein Tauschgeschäft. Dieses sieht vor, dass die Einwohnergemeinde von der Kirchgemeinde das Areal erhält, auf dem sich der Kindergarten befindet, sowie die angrenzenden Parzellen. Es handelt sich um eine Zone für öffentliche Bauten und Anlagen (ÖBA-Parzelle). Im Gegenzug offeriert die Einwohnergemeinde der Kirchgemeinde die Parzellen unterhalb des Friedhofs. Sie wurden in der Ortsplanrevision um- und aufgezont in Wohnzone W3.

Der Gemeinderat und der Kirchenrat haben davon abgesehen, den abzutauschenden Parzellen konkrete Werte zuzuweisen. «Für 2000 Quadratmeter der abzutauschenden ÖBA-Parzelle 3167 wurden verschiedene Schätzungen vorgenommen, welche zu Verkehrswerten zwischen 1,03 und 3,46 Millionen führten», heisst es in den Unterlagen zum Landabtausch. Der Gemeinderat machte der Kirchgemeinde die Zusage, sie müsse nicht für die Mehrwertabgabe aufkommen. Die Finanzkommission sprach in ihrer Stellungnahme zuhanden des Gemeinderates von einem «Ungleichgewicht» zu Lasten der Einwohnergemeinde. Urech bestreitet dies.

Damit der Weg frei wird für die Planung auf dem Areal neben dem Kindergarten, muss der Souverän dem Landabtausch zustimmen. Der Gemeinderat werde den Wettbewerb für die Schulraumerweiterung Brühl erst nach der Urnenabstimmung vom 13. April lancieren, hielt Urech fest.

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