Neue Unterführung soll zwei Quartiere verbinden

Zwischen dem Apfelseequartier und dem Wyden­eck soll bei der geplanten S-Bahn-Haltestelle eine Unterführung entstehen. Das Projekt ist günstiger als ursprünglich angenommen.

Neue S-Bahn-Haltestelle Apfelsee: Das Jugendhaus (links) muss wegen der neuen Strassenführung weichen – 
unabhängig davon, ob die Unterführung angenommen wird. Foto: Archiv / Kenneth Nars

Neue S-Bahn-Haltestelle Apfelsee: Das Jugendhaus (links) muss wegen der neuen Strassenführung weichen – unabhängig davon, ob die Unterführung angenommen wird. Foto: Archiv / Kenneth Nars

Östlicher Ausgang: Auf Seite der Apfelseestrasse soll die Rampe überdacht werden. Visualisierung: zvg / Gemeinde Dornach

Östlicher Ausgang: Auf Seite der Apfelseestrasse soll die Rampe überdacht werden. Visualisierung: zvg / Gemeinde Dornach

Am Dienstagabend lud der Dornacher Gemeinderat zur Informationsveranstaltung zur möglichen Langsamverkehrunterführung bei der neuen S-Bahn-­Haltestelle Dornach Apfelsee.

Die S-Bahn soll ab Ende 2030 an der geplanten Haltestelle im Dornacher Apfelseequartier Halt machen. Das Projekt sei vom Bund bewilligt, die SBB sei mit der Umsetzung beauftragt worden, die Gelder seien gesprochen worden, sagte ­Vilson Shkorreti, Projektleiter bei der SBB. Die Planung sieht zwei Aussenperrons vor, die mit einer Personenunterführung verbunden werden.

Gleichzeitig mit dem Bau der Haltestelle will die Gemeinde eine separate Unterführung für Velos und Fussgänger realisieren. Eine entsprechende Vorstudie habe gezeigt, dass das Vorhaben umsetzbar sei. Die Unterführung soll etwa auf der Höhe des Jugendhauses an der Apfelseestrasse unter den Gleisen durch und unter der neuen Industriestrasse ins Wydeneckquartier führen. Dort mündet sie in die Presswerkhalle, die eine Art Treffpunkt werden soll. Die beiden Quartiere würden dadurch verbunden, sagte Bauverwalter Marc ­Etterlin, der das Projekt als «Investition in die nächste Generation» vorstellte. Die direkte Verbindung ermögliche es besonders den Apfelsee-Bewohnern schneller ins Wydeneckareal zu gelangen, wo dereinst auch Einkaufsläden entstehen dürften. Das Projekt sei ein wichtiger Baustein in der gemeinsamen Planung der Birsstadt-Gemeinden, erklärte Etterlin. Entlang der Birs sei Siedlungsentwicklung angedacht. «Diese Orte sollen mit dem ÖV gut erschlossen werden. Für die gemeinsame Planung braucht es Weitsicht», mahnte der Bauverwalter.

Risiken, die der Bau der Unterführung mit sich bringt, wurden an der Infoveranstaltung nicht thematisiert. Sie sind in einem technischen Bericht aufgeführt, der dem Wochenblatt vorliegt. Der Bericht führt etwa Unsicherheiten bei der Unterkellerung des Presswerks auf. Auch auf Unklarheiten beim Planfortschritt der Nachbarsprojekte, oder beim nötigen Landerwerb bei Gewerbetreibenden wird verwiesen – bei Letzterem sei mit Gegenwehr zu rechnen. «Wie im technischen Bericht festgehalten ist, sind diese Risiken anzugehen und zu überwachen, um mögliche negative Auswirkungen rechtzeitig zu erkennen und allenfalls Anpassungen vorzunehmen. Dies wird erfolgen», sagt Gemeindepräsident Daniel Urech (FWD/Grüne) auf Anfrage.

Gemeinde soll nur einen Teil der Kosten tragen

Für die Unterführung rechnet der Gemeinderat mit Kosten von 13,3 Millionen Franken (+/-20%). Das Projekt ist günstiger als angenommen. Bisher rechnete die Gemeinde mit rund 16 Millionen Franken (+/-30%). Über das Aggloprogramm könnten 5 bis 6,65 Millionen finanziert werden. Auch die Grundeigentümerin des Wydenecks, die Hiag, habe 1,3 Millionen zugesichert, sagte Bauverwalter Etterlin. Ausserdem will die Gemeinde einen Teil der Planungsmehrwertabgabe, die sie für die Umzonung des Metalliareals erhält, für die Unterführung einsetzen. Die Gemeinde rechnet dabei mit 1,5 Millionen Franken. Die Kosten für die Unterführung beliefen sich damit noch auf zwischen 4 bis 5,5 Millionen Franken.

Wendeschlaufe für den Ortsbus

Gleichzeitig zur Unterführung soll auch ein neues Buskonzept erarbeitet werden. Dieses sieht vor, dass der Ortsbus Nummer 66 nicht mehr als Rundkurs betrieben wird, sondern alle 30 Minuten zwischen der S-Bahn-Haltestelle Apfelsee und dem Bahnhof Dornach Arlesheim pendelt. Dafür ist eine neue Bus-Wendeschlaufe angedacht. Diese soll dort entstehen, wo jetzt das Jugendhaus steht. Letzteres muss wegen der leichten Verschiebung der Apfelseestrasse sowieso weichen, hielt Urech fest. Auch Parkplätze von angrenzenden Gewerbebetriebe würden wegfallen. Sie würden teilweise an anderer Stelle rund um die Wendeschlaufe neu eingeplant, führte Etterlin aus. Die Gespräche mit den Eigentümern seien im Gange.

Das Geschäft kommt am 12. Februar an die Gemeindeversammlung. Das letzte Wort hat das Stimmvolk am 13. April an der Urne. Sagt der Souverän Ja, ist das Projekt voraussichtlich Mitte 2031 abgeschlossen.

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