Späte Erlösung für Dornach

In der 2. Liga inter erkämpft sich der SC Dornach bei Binningen tief in der Nachspielzeit ein 1:1-Unentschieden.

Kämpferisch: Die Spieler des SC Dornach konnten dank eines späten Penaltytreffers doch noch aufatmen. Foto: Edgar Hänggi
Kämpferisch: Die Spieler des SC Dornach konnten dank eines späten Penaltytreffers doch noch aufatmen. Foto: Edgar Hänggi

Ganz nach dem Motto «Steter Tropfen höhlt den Stein» versuchte Dornachs Leonardo Farenga, in der Nachspielzeit ein weiteres Mal im Strafraum den Ball vor das Tor zu bringen, wurde dabei jedoch vom Binninger Eldin Mahic am Fuss getroffen. Den verhängten Elfmeter verwandelte Momo Coulibaly sicher zum – aufgrund des Spielverlaufes in der zweiten Halbzeit verdienten – Ausgleich.

Aufatmen auf der Bank der Gäste, die als Co-Leader aufs Spiegelfeld reisten und die Favoritenrolle mit drei weiteren Punkten bestätigen wollten. Es war jedoch Binningen, das zuletzt dreimal in Folge verlor, das mutig begann, die Gäste keinen ruhigen Spielaufbau machen liess und die meisten Zweikämpfe gewann.

Der Underdog dominiert in der Startphase

In der 11. Minute konnte Binningen gleich drei Eckbälle in Folge treten und machte den Solothurnern klar, dass man nicht gewillt war, ohne Ertrag zu bleiben. In der 15. Minute gab es Unmut bei den Gästen, als Yann Constant im Strafraum zu Fall kam. Schiedsrichter Palesko entschied sofort auf «Schwalbe». Binningen blieb die gefährlichere Equipe. So musste sich Dornachs Schlussmann Emre Sahin nach einem Schuss von Bruno Müller mächtig strecken, um den Ball noch um den Pfosten zu lenken. Da Binningen früh angriff, gab es auf Seiten Dornachs immer wieder ungewohnte Ballverluste. Kurz vor der Pause eroberte Müller den Ball, sah Dornachs Torhüter Sahin etwas weit vor seinem Gehäuse stehen und traf mit seinem Distanzschuss. Die Führung zur Pause war verdient. Binningen machte mehr für das Spiel, hatte mehr und die besseren Aktionen vor dem gegnerischen Tor und beging vor allem weniger Fehler.

Dornach-Trainer Markus Neumayr kehrte entspannt aus der Kabine zurück: «Ich musste nicht viel sagen, die Spieler wussten, was nicht gut war. Mir geht es darum, wie die Spieler das Besprochene umsetzen. Wir wollen uns stetig weiterentwickeln, wollen ein Spitzenteam sein.» Man hätte ja noch eine Halbzeit, um das Ergebnis zu drehen. «Wir müssen einen Gang zulegen, aber geduldig bleiben. Qualität haben wir ja», ist sich Neumayr sicher. Dornach machte Druck, spielte in der zweiten Halbzeit höher und versuchte immer wieder, über die Seiten die gut stehende Defensive der Basel­bieter aufzureissen. «Binningen machte seine Defensivarbeit gut und uns die Räume in der Box eng. Wir fanden kaum Lücken, so dass wir früh schiessen mussten. Auf der Seite hatten wir mehr Platz und deswegen versuchte ich es auch immer wieder aussen herum», schildert Leonardo Farenga. Der Ex-Old-Boys-Spieler leistete viel Laufarbeit und wurde immer gefährlicher mit seinen Tempo-Dribblings.

Bis rund um den Strafraum sah es auch ganz gefällig aus, was die Dornecker machten. Und die Gäste mussten sich trotz allem Offensivdrang dann auch zweimal bei ihrem wachsamen Torhüter bedanken, dass die Begegnung nicht schon früh entschieden wurde.

In der 65. Minute luchste Haris Hodzic dem Dornacher Simon Grether im Mittelfeld den Ball ab, lancierte Janis Wieland, der aber am gut reagierenden Sahin scheiterte. Ab der 75. Minute ergaben sich beinahe im Minutentakt heisse Aktionen im Binninger Strafraum. Entweder flog das Spielgerät über das Tor, prallte an ein Bein oder zischte, wie in der 80. Minute, nach einem Ablenker von Eric Rieser, knapp am Pfosten vorbei.

Im Gegenzug wurde Francesco Biafora steil geschickt, doch der Stürmer scheiterte an Sahin. Dann zeigte auch Binningens Torhüter Corsin Schüpbach, was er kann. Er wehrte einen Distanzschuss und einen Freistoss von Momo Coulibaly ab.

Dornachs Bemühungen werden spät belohnt

«Wenn du so anrennst und immer wieder wie an einer Gummiwand abprallst, wirst du irgendwann ungeduldig. Wir schlugen immer wieder lange Bälle, was nicht zum Erfolg führt», gab Farenga zu. Bis dann die geschilderte Aktion in der Nachspielzeit kam. Farenga musste verletzt vom Platz, sah jedoch noch, wie Coulibaly den Elfmeter verwandelte. «Gut, reichte es noch zum Ausgleich. Verdient ist das Unentschieden auf jeden Fall. Ich hoffe jetzt aber, dass es keine gravierende Verletzung ist», konnte Farenga schon wieder lächeln.

Neumayr empfand das Unentschieden ebenfalls als in Ordnung. «Binningen hat es gut gemacht und wir müssen uns bei Torhüter Sahin bedanken, hielt er uns doch zweimal im Spiel. Aber wir müssen die vielen Fehler besprechen, das gefiel mir gar nicht.» Für Binningens Trainer Dominik Müller war der späte Ausgleich «nervig», aber auch er meinte, dass Dornach so viel Druck machte, dass es irgendwann halt nicht mehr reichte. «Ich hatte in der Schlussphase kein gutes Gefühl. Aber unsere Leistung in der ersten Hälfte stimmt mich positiv.»

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