Seit 20 Jahren mit Leib und Seele Wirt im «Schlosshof»
Am 1. Mai 1993 hat Urs Schindler als junger Koch das Restaurant Schlosshof übernommen und führt es seither mit einem grossen Team langjähriger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Jay Altenbach
Zum Abschluss eines schönen heissen Tages gibt es in der Region keinen besseren Ort als das Restaurant Schlosshof neben der Ruine Dorneck. Auf der Sonnenterrasse weht meistens ein laues Windchen und die Aussicht ist atemberaubend. Nur von hier aus können die Gäste über das ganze Birseck bis ins Elsass blicken und an klaren Tagen sieht man den Eiffelturm – vielleicht, wenn man genau hinschaut. Das einzigartige Panorama geniesst Urs Schindler erst, wenn alle Gäste gegessen haben. Seit 20 Jahren steht er täglich in der Küche des Restaurants und kocht.
Schon als Kind stand der kleine Urs lieber in der Küche und half den Köchen eines Restaurants als auf der Skipiste herumzukurven. Obwohl es in seiner Familie keine Gastronomen gibt, wollte Urs nur eins: kochen. Nach einer Kochlehre im Bahnhofbuffet Basel arbeitete der Jungkoch einige Saisons in verschiedenen Restaurants in der Schweiz und in den Vereinigten Staaten. Auf Heimaturlaub erfuhr er dann, dass die Bürgergemeinde Dornach für ihren Schlosshof einen neuen Pächter sucht. Der 24-jährige Koch bewarb sich und erhielt den Zuschlag inklusive eines langjährigen Pachtvertrags. Die Bürgergemeinde sei ein loyaler Vertragspartner und habe ihn immer unterstützt, lobt er die Verpächter.
Verständnisvolle Familie
«Hier oben habe ich meine Erfüllung gefunden», sagt Schindler glücklich und blickt in die Ferne. Es habe ihn nie wieder in die weite Welt hinausgezogen. Obwohl in den letzten 20 Jahren der administrative Aufwand enorm zugenommen hat und auch die Einführung der Mehrwertsteuer die Einnahmen drückte.
Bereits bevor das restriktive Rauchverbot eingeführt wurde, hat Schindler rauchfreie Zeiten in der Gaststube eingeführt und bietet einen Chauffeurser-
vice von und zum Bahnhof an. «Ich habe eine sehr treue Kundschaft, die im Sommer und im Winter auf den Schlosshof kommt», erzählt der zufriedene Gastgeber weiter «und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mir schon seit langer Zeit die Treue halten.» Im Sommer beschäftigt er bis zu 25 und im Winter 11 Leute in der Küche und im Service. Zu seinem Glück trägt auch eine nachsichtige Ehefrau bei, die viel Verständnis für die anspruchsvolle Tätigkeit aufbringt und mit den Kindern ab und zu vorbei- schaut. «Manchmal reicht es auch für ein gemeinsames frühes Nachtessen oder ein spätes Mittagessen», berichtet Schindler, bevor er wieder weitermuss. Selbstverständlich bleibt er auch noch an jedem Tisch stehen und hat für seine Gäste ein nettes Wort, bevor es ihn wieder in die Küche zieht.