Netzwerk der Ersthelfenden
Der Samariterverein Dorneckberg feiert Jubiläum. 50 Jahre nach seiner Gründung ist er gefragter denn je.
«Wir sind da für andere, deswegen entschieden wir uns, das Jubiläum mit einem Geschenk an die Dorfbevölkerung zu feiern», erklärt Präsident Roland Brosi. Mit dem Bus reiste der Verein am Samstag von Dorf zu Dorf und offerierte beim Gemeindezentrum Speis und Trank, lud aber auch zu einem kleinen Erlebnisparcours ein. An verschiedenen Posten wurden die Reaktionen bei Notfällen getestet und das Wissen zu den Hilfsmassnahmen geschärft; also was zu tun ist bei Bewusstlosigkeit oder wie man bei Schnittwunden einen Druckverband anlegt. Organisiert wurde der Jubiläumsanlass von den OK-Mitgliedern Dana Schweizer, Martina Bitterli, Thomas Würsch und Caroline Brosi.
Mitglieder des Samaritervereins werden in Grundlagen der Nothilfe und lebensrettenden Sofortmassnahmen ausgebildet. Der Samariterverein Dorneckberg ist unverzichtbarer Partner bei Sport- und Grossanlässen und pflegt die Gemeinschaft über die Dorfgrenzen hinaus.
Alles begann in Hochwald
Die Tour des Samaritervereins durch den Dorneckberg nahm in jener Gemeinde ihren Lauf, in der vor 50 Jahren alles begann – nämlich in Hochwald. Am 10. April 1973 waren es spontane Helfer aus der nahen Umgebung, welche nach dem schlimmsten Flugzeugabsturz der Schweiz erste Hilfe leisteten. Das britische Flugzeug Vickers Vanguard 952 war nach einem missglückten Landeanflug auf den Flughafen Basel-Mülhausen bei Hochwald abgestürzt. 108 Menschen starben, 37 überlebten, sie hatten sich im hinteren Teil des Flugzeugs befunden, der beim Aufprall nicht zerschellte. Die Bergung nach dem Unglück war schwierig. Die Rettungsfahrzeuge blieben in dem für die Jahreszeit ungewöhnlich hohen Schnee stecken.
«Die Frage der raschen Verfügbarkeit von Ersthelfenden hat damals den Ausschlag gegeben, dass sich Mitglieder des Samaritervereins Dornach für die Gründung des Samaritervereins Dorneckberg einsetzten», erklärt Brosi. «Schnelles und geübtes Handeln rettet Leben», an diesem Bewusstsein und auch am Interesse am Samariterverein mangle es nicht, sagt Brosi und verweist stolz darauf, dass der Verein viele langjährige Aktivmitglieder zählt und dass auch immer wieder junge Interessierte dazustossen.
«Wir treffen uns monatlich zur Weiterbildung und pflegen die Gemeinschaft auf dem Berg.» Die Bedeutung der Samaritervereine hat im Verlauf der letzten Jahre zugenommen, ist Brosi überzeugt. Bei Notfällen treffen die Samariter oft vor der Sanität ein und arbeiten Hand in Hand mit den Rettungskräften. Eine wichtige Rolle spielen die First Responder, sie sind geschult im Umgang mit dem Defibrillator und werden bei Herz-Kreislauf-Problemen direkt von der Notrufzentrale 144 aufgeboten. Dazu gibt es für die Bevölkerung auch regelmässig kostenlose Kurse. Den nächsten «Crashkurs Herznotfall» bietet der Samariterverein Dorneckberg am 1. Juni an.
www.samariter-dorneckberg.ch