Lohnt sich die Unterführung Apfelsee?
260000 Franken für das Vorprojekt und 16 Millionen für den Bau: Das sind die Zahlen zur geplanten Unterführung. Sie sorgten bei der Orientierung der Gemeinde für einige skeptische Fragen.
Vergangene Woche lud die Gemeinde Dornach die Bevölkerung zu einer Informations- und Austauschstunde zum Planungskredit Unterführung Apfelsee ein. Rund 30 Interessierte leisteten der Einladung Folge. Gemeindepräsident Daniel Urech (FWD) und Ortsplaner Martin Zweifel gaben sich im Informationsteil der Veranstaltung Mühe, den Anwesenden die Chancen der Unterführung in ihrem Kontext zu erklären. «Rund um den neuen Bahnhof Dornach Apfelsee soll ein komplett neues Quartier entstehen», machte Zweifel klar. Man plane einen Gewerbestreifen entlang der Eisenbahn, eine Natur- und Erholungszone an der Birs und dazwischen einen mit dem Grünraum verzahnten Streifen mit Wohnungen auf dem Hiag-Areal. Zentrum dieses neuen Quartiers sollen der neue Bahnhof- und der Drehscheibenplatz werden. Im Zuge dieser Quartierumgestaltung und des Baus des neuen Bahnhofs Dornach Apfelsee möchte der Gemeinderat die momentan bestehende Zerschneidung der Quartiere Apfelsee und Wydeneck durch den Bau einer Unterführung für den Langsamverkehr aufheben. Die aktuelle Situation sei eine grosse Chance für die Gemeinde, sagte Gemeindepräsident Urech: «Wir können uns mit unserer Unterführung beim Bauprojekt der SBB anhängen.» Dies komme die Gemeinde viel günstiger zu stehen als ein eventueller späterer Alleingang: «Realistischerweise ist es jetzt oder nie.»
Zuerst braucht es den Planungskredit
Trotz dieses scheinbar idealen Zeitpunkts für den Bau der Unterführung und ihren Möglichkeiten zeigten sich nicht alle Anwesenden begeistert. 260000 Franken allein für das Vorprojekt und dann erst recht die 16 Millionen für den Bau seien viel Geld, meinten mehrere Stimmen. Man sei sich seitens des Gemeinderats dessen bewusst, antwortete Urech, und habe sich deshalb dazu entschlossen, die Bevölkerung auch schon über den Planungskredit und nicht erst über die eventuellen Kosten des Gesamtbauprojekts entscheiden zu lassen. Zudem hielt er fest, dass es im Moment erst um den Planungskredit von 260000 Franken und nicht um die 16 Millionen gehe. «Der Planungskredit erlaubt uns, im Rahmen des Vorprojekts eine neue, genauere Kostenschätzung des Gesamtprojekts zu machen.» Nach dem Vorprojekt habe die Bevölkerung erneut die Möglichkeit, über den Baukredit zu entscheiden.
Unterstützung durch das Aggloprogramm
Die an der Orientierung anwesende Bevölkerung wollte des Weiteren wissen, wie der Gemeinderat den eventuellen Baukredit zu finanzieren gedenke. 40 Prozent des Betrags sollten – wie auch schon beim Planungskredit – durch das Aggloprogramm des Bunds übernommen werden, sagte Urech. Zudem könnte von den restlichen 60 Prozent rund die Hälfte durch die Aufzonung des Hiag-Areals entstehende Mehrwertabschöpfung finanziert werden. «Die übrigen rund fünf Millionen erachten wir angesichts der Möglichkeiten, die die geplante Unterführung für die Quartiere Apfelsee und Wydeneck sowie für den Langsamverkehr bietet, als vertretbar.»
Wie es mit der Unterführung Apfelsee weitergeht, entscheidet sich an der Gemeindeversammlung vom 28. September, wo über den Planungskredit abgestimmt wird.