Kunstwerk als Spielort
Mit der Einweihung des Generationentreffpunkts Dornach-Arlesheim beim Unteren Zielweg hat Dornach einen neuen, attraktiven Treffpunkt erhalten. Bildhauer und Designer Norbert Roztocki hat ihn ermöglicht.

Thomas Brunnschweiler
Am letzten Freitagnachmittag hatten Kinder und Jugendliche die acht Meter lange, doppelt gebogene und vielfach gewundene Holzskulptur «Climb-Slide» bereits erobert, bevor sie offiziell eröffnet wurde. Kein Wunder, denn die an eine DNA-Doppelhelix gemahnende Spielskulptur verführt sogar Erwachsene dazu, die Hemmungen abzulegen und sich den fliessenden Strukturen hinzugeben. Vor anderthalb Jahren wurde der in Dornach wohnhafte Norbert Roztocki bei der Gemeinde vorstellig und präsentierte seine neuartige Kombination von Kunstwerk und Spielgerät. Offenbar war nicht viel Überzeugungsarbeit nötig, denn der der Gemeinderat bewilligte das Projekt, das dank weiterer Unterstützung von Stiftungen und Sponsoren realisiert werden konnte. Partner waren die Gemeinde, die Stiftung Hopp-la, das Kinderbüro Basel und das Departement für Bewegung, Sport und Gesundheit der Universität Basel.
Weitere Spielskulpturen angedacht
Nahe dem Kindergarten beim Schulhaus Brühl hatte Roztocki bereits seine erste kleinere Spielskulptur aufgestellt. Auf der sogenannten Wirzmatte, die der Einwohnergemeinde mit der Auflage geschenkt worden war, eine Freifläche zu wahren, gab es bereits einen Brunnen und Sitzbänke. Nun werde dieser Ort dank der neuen Skulptur wohl reger genutzt werden als bisher, erklärte Gemeindepräsident Christian Schlatter, der sich wie andere Besucherinnen und Besucher begeistert zeigte. Neben Roztocki, der die Idee für sein Projekt seinem Sohn Alexander zuschreibt, sprach auch Lukas Zahner vom Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit. Der Sicherheitsbeauftragte für Spielplätze versicherte, dass das Objekt allen europäischen Normen der Sicherheit genüge. Christian Schlatter liess durchblicken, dass es in Dornach durchaus noch weitere Standorte für solche Spielskulpturen gebe.
Spielerlebnis pur
Norbert Roztocki wurde in Krakau geboren und studierte dort Kulturanthropologie und Philosophie. Der Fotograf, Filmemacher, Bildhauer, Designer und Coach beschäftigt sich derzeit vor allem mit der Idee der Metamorphose in Kunst, Design und in sozialen Zusammenhängen (vgl. www.moveonart.ch). Die ansprechende Skulptur, die den gängigen Kunstbegriff sprengt – weil Kunst allgemein als etwas Zweckfreies gilt –, ist aus Accoya-Holz gefertigt und mittels einer speziellen Technik gegen Verwitterung geschützt. Der kleine Festanlass, bei dem zwei Violinistinnen auf der Skulptur spielten, entwickelte sich zur fröhlichen Outdoor-Party, bei dem die Kinder bereits alle Möglichkeiten des Holzobjekts ausreizten.