Gemeinderat will Jugendhaus auf eigene Faust retten
Die Debatte um das Jugendhaus Dorneckberg ging auch an der Gemeindeversammlung nicht spurlos vorbei. Weiter wurde die Jahresrechnung präsentiert.
Der Altersdurchschnitt dürfte an der Gemeindeversammlung vom vergangenen Montag etwas tiefer gewesen sein als sonst. Grund dafür war eine Gruppe Jugendlicher, die in den vordersten Reihen Platz genommen hatte, um ihr Interesse am Fortbestehen des Jugendhauses Dorneckberg (Juhu) in Hochwald zu bekräftigen. Der Jugendtreff, der bisher von den Gemeinden Nuglar-St. Pantaleon, Büren, Hochwald, Seewen und Gempen getragen wurde, sollte seinen Betrieb nach den Sommerferien nicht wieder aufnehmen.
Rückläufige Besucherzahlen sowie die fehlende Unterstützung in den Gemeinden für eine gemeinsame Weiterführung des Betriebs gaben dafür den Ausschlag. Daraufhin lancierte die Hochwaldner Schülerin Shanice Briker mit rund zehn weiteren Jugendlichen eine Petition zum Erhalt des Jugendhauses – bisher erhielt sie 256 Stimmen, davon 104 aus Hochwald. «Es ist ein grossartiges Engagement der Jugendlichen. Sie haben Eltern, Grosseltern, Tanten und Freunde motiviert, um das Juhu zu retten», sagte die zuständige Gemeinderätin Patricia De Bernardis (SP). Ein Austausch zwischen dem Gemeinderat Hochwald und den Jugendlichen hat im Mai vor Ort bereits stattgefunden, wobei der Gemeinderat das Interesse bekräftigte, die Jugendarbeit in Hochwald – auf eigene Faust und eine noch nicht definierte Weise – weiterzuführen.
Weiterführung durch Eltern
Eine Arbeitsgruppe aus Eltern und Gemeinderat hat bereits die Köpfe zusammengesteckt und eine Weiterführung des Betriebs durch Eltern bis im Dezember sichergestellt. Parallel dazu soll ein Konzept für ein dreijähriges Pilotprojekt für die Kinder- und Jugendarbeit in Hochwald erarbeitet und im Herbst der Gemeindeversammlung vorgelegt werden. Das von der Schliessung bedrohte Jugendhaus blickt auf eine lange, erfolgreiche Geschichte zurück: Es öffnete bereits 1997 erstmals seine Türen.
Freie Schulzahnarztwahl für Kinder aus Hochwald
Gemeinderat Peter Haberthür (Mitte) präsentierte am Montag die Rechnung für das vergangene Jahr. Diese schliesst mit einem Aufwand und Ertrag von jeweils über acht Millionen Franken und verzeichnet einen Ertragsüberschuss von 38841 Franken. Die Nettoinvestitionen beliefen sich auf 786324 Franken. Die Gemeinde Hochwald hatte dabei einiges an Kosten zu stemmen, so etwa für den Umbau der Fahrzeughalle im Feuerwehrmagazin oder die Instandsetzung von Wasserleitungen. Weiter legte der Gemeinderat der Versammlung die Totalrevision des Schulzahnpflegereglements vor. Die Revision musste aufgrund «veränderter gesetzlicher Verhältnisse» vollzogen werden.
Während der Erarbeitung der Reglemente wurde in den Gemeinden des solothurnischen Leimentals wie auf dem Dorneckberg festgestellt, dass die Vorgabe, jede Gemeinde müsse Schulärzte im Kanton Solothurn währen, nicht umsetzbar ist, da die Gemeinden an der Region Basel orientiert sind. Die Gemeinde hatten eine Ausnahmeregelung erwirkt – die Kinder aus Hochwald dürfen ihren Schulzahnarzt nun selbst wählen.