«Gemeinde-Tageskarten» bleiben – trotz Mehraufwand

Der Gemeinderat lehnt das Anliegen der Anwohnenden, aus dem Unteren Zielweg eine Begegnungszone zu machen, ab. Weiter beschloss der Rat, die «Gemeinde-Tageskarte» weiterhin anzubieten.

Ende des letzten Jahres reichten Anwohnende des Unteren Zielwegs eine Petition mit 85 Unterschriften ein, die verlangt, dass aus ihrer Wohnstrasse eine Begegnungszone wird. Da die Forderung nach Begegnungszonen in Dornach zunimmt, hat die Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission (Uvek) einen Kriterienkatalog erarbeitet. Ausschlaggebend sind die Bedeutung der Strasse für den ­Durchgangsverkehr (Bus), die Frequenzen durch Individualverkehr und die Platzverhältnisse für mögliche Sicherheitsmassnahmen. In Begegnungszonen haben Fussgänger Vortritt, und es gilt Tempo 20 – auch für Velofahrende.

Beim Unteren Zielweg ergab eine Überprüfung, dass einige Kriterien nicht erfüllt seien, informierte Bauverwalter Marc Etterlin an der Gemeinderats­sitzung vom Montag. Ressortchefin Ja­nine Eggs schlug dem Gemeinderat vor, in einem Teil des Zielwegs eine Begegnungszone zu planen Es handelt sich um den Abschnitt von der Herzental- bis zur Goetheanumstrasse. «Das Trottoir ist auf der ganzen Länge abgesenkt und der Strassenquerschnitt grosszügiger als im restlichen Verlauf. In diesem Bereich sollte es mit Einbezug des Trottoirs möglich sein, weitere Massnahmen und Aufenthaltsflächen im Sinne einer Begegnungszone zu erstellen», argumentierte sie. Maria Montero Immeli wies darauf hin, dass der Weg bei Radfahrerinnen und Radfahrern beliebt sei und es schwierig sei, die Temporeduktion durchzusetzen. Nach Ansicht von Daniel Müller könnte die für die Begegnungszone notwendige Sicherheit nicht gewährleistet werden: «Ich habe schon oft die Erfahrung gemacht, dass die Radfahrer hier rasant unterwegs sind.» Der Gemeinderat entschied, vorerst kein Vorprojekt für eine Begegnungszone in Auftrag zu geben und den Petenten eine entsprechende Antwort zukommen zu lassen.

Tageskarte bleibt (vorerst)

Weiter tagte der Rat am Montag zum Thema «Gemeinde-Tageskarte». Bisher hat die Gemeinde Dornach eine bestimmte Anzahl dieser Tickets eingekauft und diese auf ihr Risiko an die Einwohnerinnen und Einwohner weiterverkauft. Die Alliance SwissPass änderte dieses Angebot, was umliegende Gemeinden (Arlesheim, Münchenstein) veranlasste, den Verkauf der Karten am Schalter einzustellen. Die Billette sind neu personalisiert, das heisst, sie können nicht einfach verkauft werden, sondern das Gemeindepersonal muss sich in einem Online­portal einloggen und die Personalien der Käuferschaft eintragen. Dafür muss sich die Gemeinde nicht auf eine bestimmte Anzahl Tickets festlegen, sondern erhält einfach eine Provision. Der Preis hängt davon ab, ob der Kunde die Karte über mehrere Monate im Voraus kauft, was aber auch online bei den SBB möglich ist.

Die neue Abwicklung sei für das Gemeindepersonal mit einem Mehraufwand verbunden, räumte Gemeindepräsident Daniel Urech ein. Er setze sich aber dafür ein, dass Personen, die eine solche Tageskarte nicht bei den SBB online bestellen, sondern am Schalter der Gemeinde beziehen möchten, nicht benachteiligt ­würden. Deshalb empfehle er, das Angebot aufrechtzuerhalten – im Wissen, dass möglicherweise auch Personen aus an­deren Gemeinden diese Dienstleistung nutzen werden.

Gemäss Erhebungen liegen die monatlichen Schalterbewegungen (für diverse Dienstleistungen der Gemeinde) derzeit monatlich bei 400. Sollte die Gemeindeverwaltung wider Erwarten überrollt werden, könne man das Angebot wieder einstellen, so Urech. Daniel Müller erachtete es als fragwürdig, dass das Gemeindepersonal die Dienstleistung der SBB übernehmen soll, obwohl es in Dornach am Bahnhof einen Schalter gebe. Die Ratsmehrheit sprach sich dafür aus, am Verkauf der Tageskarten vorerst festzuhalten.

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