Englisch als vergnügliches Gedächtnistraining
Das Alters- und Pflegeheim Wollmatt startet bald mit einem Englisch-Auffrischungskurs für Seniorinnen und Senioren. Damit zeigt das Zentrum, dass sein Slogan «fürenand mitenand» mehr als ein Werbe-spruch ist.
Die Idee ist nicht neu. Englischkurse in Solothurn und Olten laufen seit längerem erfolgreich und seien sehr beliebt, erklärt Ida Boos. «Für das Schwarzbubenland ist das Angebot allerdings neu und ich freue mich über die Initiative des Alters- und Pflegeheims Wollmatt (APHW)», sagt die Geschäftsleiterin von Pro Senectute Kanton Solothurn.
So werden ab Anfang November auch Rentnerinnen und Rentner aus Dornach und Umgebung in ihrer Nähe ihr einst erlerntes Englisch unter kundiger Leitung trainieren können. «Aktive Seniorinnen und Senioren dürfte am nahen Kursort Wollmatt nebst dem Bedürfnis, die eigenen Englischkenntnisse aufzufrischen, die Kontaktmöglichkeit zu Gleichgesinnten interessieren», glaubt Sylvia Leisi, die als Kursleiterin mit Spannung auf die geplanten zehn Lektionen blickt. «Mit einer unverbindlichen und kostenlosen Kennenlernlektion starten wir am Donnerstag, 2. November, um dann eine Woche später mit den wöchentlichen Lektionen – immer donnerstags, 11 Uhr, im Altersheim Wollmatt – fortzufahren», erklärt die Gempnerin. Als Lehrerin mit englischer Muttersprache kann sie in der Erwachsenenbildung auf viel Erfahrung zurückblicken. Auch das Unterrichten in diesem Alterssegment ist für sie keine Premiere – sie hat schon Tai-Chi für Senioren unterrichtet.
«Mit diesem Englischkurs möchte das Alters- und Pflegeheim Wollmatt neben einigen anderen Massnahmen den Publikumsverkehr fördern», sagt Heimleiter Alain Legendre. Dass das Erlernen einer Fremdsprache auch den Geist fit hält und die Möglichkeit für wertvolle Sozialkontakte fördert, ist für alle unbestritten und mit ein Hauptgrund für das neue Angebot.
Lernen als Kraftstoff im Alter
In diesem Kontext unterstützt Pro Senectute Kanton Solothurn das Konzept «Englisch im Altersheim Wollmatt». «Und wir hegen im Hintergrund die Absicht, dass sich dieses Projekt multiplizieren lässt und sich künftig auch auf andere Heime in der Region ausweiten wird», lässt Ida Boos durchblicken. «Lernen bedeutet für ältere Leute Kraftstoff», sagt Boos und spricht damit das vielfältige Kursangebot der Pro Senectute an.
Die Kursleiterin sieht das gleich: «Wenn ich es schaffe, die Leute zum vergnüglichen freiwilligen Lernen anzuregen, dann haben alle gewonnen», sagt Leisi, die sich vor allem als Moderatorin sieht, und betont, dass nur Spass, Geselligkeit und eine gute Ambiance zu diesem Ziel beitragen können. Sylvia Leisi wird altersgerechte Themenfelder aufgreifen, wie zum Beispiel Reisen oder Gesundheit, und auf Zeitgenössisches eingehen. Neben Videos und Zeitungsartikeln wird auch ein Lehrmittel nach dem Kennenlerntag vorgeschlagen, wenn Niveau und Ziel klarer sind.
Sylvia Leisi ist wie Alain Legendre und Ida Boos gespannt auf den Start und den Ablauf des neuen Angebots. «Angepasstes Lerntempo, Rücksicht auf die Binnendifferenzierung, also auf unterschiedliche Lerntempi, unterschiedliche Lernzielansprüche, unterschiedliche Talente sowie diverse Lebenserfahrungen, sind für mich in jeder Klasse Herausforderungen, die mich immer wieder neu motivieren», sagt die erfahrene Erwachsenenbildnerin. Jedenfalls freut sie sich auf den Kursbeginn, denn die Unterstützung durch Gemeinden, Organisationen und Geschäfte in Sachen Werbung liefen auf Hochtouren, sagt sie.