Ein Zuhause für Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung

Am 28. März konnte die Stiftung Trigon dem Verein Take den neu errichteten Bau am Juraweg 11 übergeben. Das Haus besticht durch Helligkeit, Funktionalität und ein durchdachtes Energiekonzept.

Die Initianten: (v. l.) Alex Gaugler + Stefan Lehmann (UBS Basel), Mathias Forster (Geschäftsführer und Vizepräsident Stiftung Trigon), John C. Ermel (Präsident Stiftung Trigon und Architekt), Dr. Remo Ankli (Regierungsrat Kanton Solothurn), Rein
Die Initianten: (v. l.) Alex Gaugler + Stefan Lehmann (UBS Basel), Mathias Forster (Geschäftsführer und Vizepräsident Stiftung Trigon), John C. Ermel (Präsident Stiftung Trigon und Architekt), Dr. Remo Ankli (Regierungsrat Kanton Solothurn), Reinhard Roth (Präsident Verein Take), Stephan Egloff (Amt für Soziale Sicherheit Kanton Solothurn), Johannes Sieweke (Geschäftsleiter Verein Take). Foto: Thomas Brunnschweiler

Thomas Brunnschweiler

Bei sonnigem Wetter und musikalisch gediegen umrahmt von David Wohnlich wurde das neue Haus seiner Bestimmung übergeben. Neben Regierungsrat Remo Ankli und Stephan Egloff vom Amt für Soziale Sicherheit waren auch Kantonsrat Rudolf Hafner und Gemeinderätin Ursula Kradolfer anwesend. Insgesamt kamen etwa 200 weitere Interessierte.

Trigon schafft Rahmenbedingungen
Die in Arlesheim domizilierte Stiftung Trigon unter der Leitung von Mathias Forster hat eine dreigliedrige Zielsetzung. Erstens ist sie bestrebt, Grund und Boden langfristig der Spekulation zu entziehen und sozial verfügbar zu machen, zweitens bringt sie Menschen zusammen, die Liegenschaften in den Dienst des Gemeinwohls stellen wollen, und drittens will sie adäquate Architektur bauen und Räume für künstlerische Nachlässe schaffen. Am Juraweg 11 ist unter der Leitung des Architekten John C. Ermel, der auch im Stiftungsrat Einsitz hat, ein Gebäude entstanden, das für acht Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung gedacht ist. Sie können sich hier nach einer stationären psychiatrischen Behandlung stabilisieren, bis im besten Falle eine selbstständigere Wohnform möglich wird. Das Haus wird vom Verein Take geführt, zu dem auch die Wohnhäuser Apollonia und Quidum gehören.

Gut vernetzter Verein
Reinhard Roth, der Präsident von Take, erläutert die Entwicklung des Vereins: «Take ist 2004 aus dem Zusammenschluss von fünf kleinen Einrichtungen entstanden. Nachdem es aufgrund von Interessenskonflikten zu Turbulenzen kam, hat sich Take 2013 zusammen mit den Häusern Apollonia und Quidum mit neuen Statuten neu konstituiert.» Das Wort «Take» bedeutet im Japanischen «Bambus» und verweist symbolhaft auf die Fähigkeit, sich schnell wieder aufzurichten. Insgesamt umfasst das Angebot von Take nun 25 Wohnplätze und begleitete Tagesstrukturen.

Neben Sozialpädagogen, Psychiatriepflegerinnen, Kunst- und Physiotherapeuten sind auch Beschäftigungsfachleute bei Take angestellt. Gesamtleiter Johannes Sieweke betont: «Die Autonomie der Klientinnen und Klienten ist uns wichtig, sie sollen ein möglichst selbst bestimmtes Leben führen können.» Dafür brauche es auch gute und vielfältige Beschäftigungsangebote. «Wir pflegen deshalb Kooperationen mit dem Verein Anfora und weiteren Partnern. Die Kosten finanzieren sich über die IV, Eigenleistungen und Betriebsbeiträge der Kantone. Für alle zusätzlichen Leistungen ist man auf Sammelaktionen und Spenden angewiesen.

Hell, farbig, freundlich
John C. Emel weist darauf hin, dass am Juraweg 11 keine fossilen Brennstoffe zum Einsatz kommen. Es gibt in den Gauben integrierte Solarkollektoren und ein Erdregister zur Energiespeicherung. Grünen Photovoltaik-Strom bezieht man über die EBM aus dem sonnigeren Spanien. Die zeitgemässe anthroposophische Architektur zeichnet sich durch eine gute Lichtführung und ein klares Farbenkonzept aus, das Farbgestalterin Elsbeth Gyger erarbeitet hat. Jeder Raum ist über mindestens zwei Seiten belichtet, was gerade für psychisch instabile Menschen wichtig ist.

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