Ein Stück Mexiko in Dornach: Hacienda sucht neue Bleibe
Roger Mahla muss mit seinem mexikanischen Restaurant umziehen. Klar ist: Er will in Dornach bleiben.
Er gehört zu Dornach wie der Tequila zu seiner Hacienda: Roger Mahla kennt man in Dornach. Der fröhliche Wirt hat eine grosse Fan-Gemeinde. Und diese ist besorgt. Seit einigen Wochen brodelt es in der Gerüchteküche: Die Hacienda müsse weg, so rasch als möglich, munkelt man im Dorf da und dort. «Ganz so schlimm ist es nicht», sagt Roger Mahla beim Gespräch mit dem Wochenblatt. «Aber es stimmt, wir müssen für unser Restaurant ein neues Lokal suchen.»
Das Gebäude nahe des Bahnhofes Dornach-Arlesheim an der Amthausstrasse 11 wurde kürzlich verkauft. Der neue Besitzer meldete Eigenbedarf an, das Restaurant soll wohl einer Praxis weichen. Ursprünglich hätte die Hacienda innert sechs Monaten ausziehen sollen. «Mittlerweile konnte ich mich mit den neuen Besitzern jedoch einigen. Wir müssen das Lokal erst per Ende 2024 verlassen», erklärt der Wirt. Für den 49-Jährigen beginnt nun die Suche nach einer neuen Lokalität. Seine Hacienda bietet Platz für 60 Gäste im Innen- und 50 Gäste im Aussenbereich. Das soll auch am neuen Ort so bleiben, sagt Mahla.
Unterstützung im Dorf ist gross
Im Gespräch sei aktuell das seit einiger Zeit leerstehende Restaurant Jura (ehemaliges Akropolis) an der Bruggstrasse. Auch das freistehende Restaurant beim Minigolfplatz in Aesch habe er sich angeschaut. Das Lokal passe allerdings nicht zum Konzept. Dennoch: «Wir müssen jetzt natürlich alle Optionen anschauen», so Mahla. Für ihn sei aber eigentlich klar: «Ich möchte in Dornach bleiben. Es ist ruhig hier und dennoch gibt es alles in der Nähe, was ich brauche. Ich bin hier zu Hause.»
Weil er so gut vernetzt ist, weil er quasi jeden im Dorf kennt, erhält der Mexikaner Hilfe von allen Seiten. Auch die Gemeinde habe sich bei ihm schon gemeldet. «Viele meiner Bekannten rufen mich an und geben mir Tipps oder helfen mir beim Suchen», freut sich der Wirt. Die Hacienda hat viele Stammkunden aus der Region. Viele kämen schon seit Jahren, einige auch regelmässig aus Zürich, Bern oder sogar Genf. «Ich habe tolle Kunden, die mir auch während der Coronakrise immer treu blieben.»
Ein Neuanfang an bekanntem Ort?
Sein Restaurant hat der Wirt schon einmal neu aufbauen müssen. 2008 startete Mahla mit der Hacienda San Pedro beim Nepomukplatz, wo heute das Restaurant Dornacherhof ist. 2013 wurde das Haus verkauft und der Wirt musste innert kurzer Zeit an einen neuen Ort ziehen. «In nur drei Monaten haben wir die neue Hacienda hier aufgebaut. Wir haben alles selbst gemacht: die Dekoration, die Bemalung der Tische und Stühle, und vieles mehr.» Jetzt, zehn Jahre später, steht Mahla wieder am selben Punkt. Und man munkelt, es könnte vielleicht wieder eine Rückkehr in die alte Location der Hacienda geben – er schaue sich alles an, sagt der Wirt. Mehr könne er noch nicht sagen.
Roger Mahla kam 1996 von Mexiko in die Schweiz und begann eine Ausbildung im Tourismusbereich. «Zuerst musste ich für drei Monate einen Deutsch-Intensivkurs besuchen – in Deutschland!», erinnert sich Mahla und lacht. Später arbeitete der Mexikaner im Atlantis Basel, bis es ihn an die Birs nach Dornach zog.
Nun muss der Gastronom abermals neu beginnen. Seine Wohnung oberhalb des Restaurants musste Mahla bereits verlassen. Er habe schon eine neue gefunden – in Dornach, selbstverständlich.